Walfänger töten Blauwal – den ersten seit über 50 Jahren
Walfänger in Island haben einen Blauwal getötet. Das ist das erste Mal seit über 50 Jahren.
Tierschützer reagierten empört auf die Nachricht, dass ein kommerzielles Walfangunternehmen einen Blauwal tötete.
Das Unternehmen rechtfertigte sich damit, dass es sich bei dem Fang um ein Hybrid aus einem Blauwal und einem Finnwal handle, der legal gejagt und getötet werden darf.
Dr. Phillip Clapham vom NOAA Alaska Science Center sieht darin nur eine Ausrede, wie er gegenüber Metro sagte: "Ausgehend von den Fotos, hat dieser Wal alle Eigenschaften eines Blauwals – insbesondere das Farbmuster. Es ist fast ausgeschlossen, dass ein erfahrener Beobachter es auf See als etwas anderes [als einen Blauwal] identifizieren könnte."
Das Fischereiunternehmen Hvalur wurde von der isländischen Regierung lizenziert, Finnwale zu töten. Die Organisation Sea Shepherd, die sich gegen den Walfang einsetzt, versuchte seit dem 20. Juni, dem Fangdatum des Wals, die Geschichte ans Tageslicht zu bringen.
Walfang ist in fast allen Ländern der Welt verboten – außer Island und Norwegen. Island erlaubte Hvalur erst kürzlich zum ersten Mal seit zwei Jahren, wieder Wale zu fangen. Dabei setzte sie für 2018 ein Limit von 191 Tieren.
Die internationale Walfangkommission (IWC) hat bereits 1986 den kommerziellen Walfang verboten. Durchsetzen können sie dieses Verbot leider nicht. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts drohte der Blauwal aufgrund exzessiver Fangzahlen auszusterben. Dann erholte sich die Population. Heute gibt es zwischen 10.000 und 20.000 Blauwale.