"Org": Verschollener Film von Terence Hill aufgetaucht
In den 1970er-Jahren avancierte Terence Hill gemeinsam mit seinem kongenialen Partner Bud Spencer zur Symbolfigur für erstklassiges Männer-Entertainment.
Neben seinen Paraderollen in Western-Parodien ("Mein Name ist Nobody") und Action-Komödien ("Vier Fäuste für ein Halleluja") verwirklichte sich der als Mario Girotti in Venedig geborene Schauspieler auch immer wieder in künstlerisch ambitionierteren Projekten.
Das gewagteste dieser Experimente stammt aus dem Jahre 1968 und dürfte nur eingefleischten Fans ein Begriff sein. Unter der Regie des argentinischen Experimentalfilmers Fernando Birri bekleidete er eine Rolle in dessen Adaption von Thomas Manns Kurzroman "Die vertauschten Köpfe".
26.000 Schnitte, 12 Jahre Postproduktion
Außerdem unterstützte der heute 77-Jährige den mit "Org" betitelten Arthouse-Streifen finanziell. Das unkonventionelle Lichtspiel ist 177 Minuten lang und verfügt über 26.000 Schnitte sowie rund 700 Tonspuren. Birri steckte fast zwölf Jahre Arbeit in die Postproduktion.
Wegen dieser Komplexität gilt "Org" als konsequentester Experimentalfilm seiner Zeit. Während seiner Premiere auf den Filmfestspielen von Venedig 1979 verließen einige irritierte Zuschauer den Saal, da sie der verstörende Charakter des Films zu überfordern schien.
Nachdem des cineastische Kunstwerke kurz nach seiner Erstaufführung in den "Giftschrank" verbannt wurde, wurde er 1992 in Osnabrück noch einmal hervorgekramt, ehe er wieder in der Versenkung verschwand – bis jetzt.
Ab März 2017 auf DVD
Der Verleiher Alive hat sich die Rechte an dem filmischen Experiment gesichert und wird den Streifen ab dem 3. März 2017 exklusiv auf DVD veröffentlichen.
Alle Hill-Liebhaber, die nach frischem Material ihres Helden gieren, sollten sich den 24. März 2017 rot im Kalender ankreuzen. Dann feiert der Mann mit den Augen und der gewaltigen rechten Klebe sein Kino-Comeback.
"La chiamavano Maryam" erzählt die Geschichte von Thomas (Terence Hill), der sich auf der Suche nach sich selbst mit seinem Motorrad von Italien aus auf eine Reise in die spanische Wüste aufmacht. Doch die Begegnung mit der jungen Maryam (Veronica Bitto) verändert die Pläne des alternden Abenteuers.
Allerdings erscheint das Werk zunächst nur in italienischen Lichtspielhäusern. Die Chancen für eine synchronisierte DVD-Version dürften allerdings nicht schlecht stehen. Mit dem Trailer unten kannst du dir einen ersten Vorgeschmack auf "La chiamavano Maryam" abholen.
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