Olympia

Vergewaltiger van de Velde bei Olympia: Jetzt spricht sein Team-Partner!

Wieder laute Buhrufe beim zweiten Spiel von Steven van de Velde und Matthew Immers. Jetzt spricht der Teamkollege des Vergewaltigers klare Worte gegen die Fans.

Matthew Immers und Steven van de Velde
Beim Spiel gegen Chile gewann das niederländische Duo van de Velde und Immers 2:0. Foto: IMAGO / BSR Agency
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Einer der wohl größten Skandale der olympischen Sommerspiele 2024 ist die Teilnahme von Steven van de Velde, einem verurteilen Vergewaltiger. Jetzt äußert sich Matthew Immers zur Situation und das anders als erwartet.

Matthew Immers: “Ich war enttäuscht von den Fans“

Schon im ersten Spiel des Beachvolleyballduos van de Velde und Immers gab es lautstark Protest. Die Fans auf der Tribüne machten ihrem Unmut über die Teilnahme des Vergewaltigers mit Buhrufen Luft. Ganz zum Unverständnis von Matthew Immers:

"Es ist, wie es ist. Ich war enttäuscht von den Fans. Wir haben auf dem Feld gesprochen und uns gefragt: Was brauchen wir voneinander? Es war schlimmer als im ersten Spiel. Wir brauchen uns auf dem Feld, die Umarmungen, das Anfeuern."

Das niederländische Duo ging bei seinem zweiten Spiel als Sieger vom Platz. Anscheinend waren die Buhrufe der Zuschauenden für Immers die nötige Motivation: "Ich war richtig on fire! Ich mag es, wenn die Fans gegen mich sind. Ich will dann den Leuten zeigen, wie gut wir sind. Und das haben wir."

Vergangenes ist vergangen

Matthew Immers kennt die schlimme Vergangenheit seines Teamkollegen und scheint sie hinzunehmen: "Ich will nicht viel dazu sagen. Was in der Vergangenheit war, ist Vergangenheit. Ich kann seine Vergangenheit nicht ändern. Ich bin hier, um mit ihm zu spielen. Wir wollen hier gute Ergebnisse haben. Es gibt viele Leute, die uns unterstützen. Wir tun es für sie."

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Zweite Chance für einen Vergewaltiger?

Die Olympischen Sommerspiele 2024 haben Steven van de Velde eine zweite Chance gegeben. Der 29-jährige Sportler wurde für seine Tat verurteilt und hat seine Strafe abgesessen. Der Beachvolleyballer habe ein Recht auf Rehabilitierung, welches ihm das Internationale Olympische Komitee gibt.

Auch der niederländische Verband unterstützt van de Velde bei seiner Rehabilitation. "Wir verlassen uns auf die Einschätzung von Experten, dass die Rückfall-Wahrscheinlichkeit quasi nicht vorhanden ist", so heißt es in einer Erklärung.

"Ich kenne den Typen seit drei, vier Jahren, wir haben jedes Turnier zusammen gespielt. Und erst jetzt gibt es darüber diese große Diskussion", beklagt der 23-jährige Immers. Bei den letzten gemeinsamen ca. 100 Turnieren sei die Vergangenheit von van de Velde kein Thema gewesen.

Auf der olympischen Bühne sieht das jetzt ganz anders aus. Es gibt bereits eine Petition, die einen Ausschluss des Vergewaltigers bei Olympia fordert. Das letzte Wort im Fall van de Velde ist noch nicht gesprochen. Zeitgleich wurde eine Diskussion ausgelöst, ob und wie verurteilte Verbrecher rehabilitiert werden können und sollen.