Tennis-Profi wird von Ball getroffen - seine Reaktion erobert die Welt
Wimbledon ist mal wieder vorbei, die Sieger stehen fest, die Show ist vorbei. Und was für eine Show es war. Für den besten Moment sorgten aber weder Kerber noch Djokovic. Der blieb einem gewissen Jonas Björkman vorbehalten.
Jonas Björkman? Der spielt noch? Ja, aber nur in einem Show-Doppel mit Todd Woodbridge, Goran Ivanisevic und Mansour Bahrami.
Was klingt, wie das Altenheim der Tenniswelt, ist es auch. Aber wenn diese ehemaligen Weltklassespieler den Court betreten, ist Spaß vorprogrammiert und das Publikum freut sich über jede Sekunde des Spektakels.
Typisch für dieses nicht ganz so ernst zu nehmende Doppel sind lange Ballwechsel, hoch zurückgespielte Bälle als ideale Vorlage, und – wenn diese nicht genutzt wird – verbale Einwürfe wie zum Beispiel "What are you waiting for?"
Wie gesagt, ein großer Spaß für die Zuschauer.
Als nun besagter Jonas Björkman vorne am Netz steht und von seinem eigenen Doppelpartner, der von der Grundlinie aus agiert, mit dem Tennisball am Rücken getroffen wird, überlegt er kurz, wie er darauf nun reagieren soll.
Wahrscheinlich hat er sich daran erinnert, dass Belgien just einen Tag zuvor Brasilien aus dem Turnier geworfen hat und dass Neymar mal wieder mehr auf dem Boden gelegen und sich vor Schmerzen gekrümmt als gestanden hat und dachte sich wohl "Was der kann, kann ich auch".
Gedacht, getan. Er schmeißt sich mit herrlich komödiantischer Verzögerung auf den Boden, um dann "the Neymar" zu machen, sprich, sich wild am Boden zu wälzen und zu Tode verletzt auszusehen.
Der Slapstick geht so weit, dass Mansour Bahrami übers Netz gehüpft kommt, um stilecht eine Herz-Rhythmus-Massage zu beginnen. Sogar eine angedeutete Mund-zu-Mund-Beatmung ist dabei. Die ganze Situation ist so skurril, dass sie, in Anlehnung an Franz Kafka, nur mit einem brandneuen Adjektiv umschrieben werden kann: "neymaresk".