Temposünder werden vor Bußgeldern bewahrt - Grund ist unfassbar
Wer geblitzt wird, bekommt bald darauf Post von den Behörden, kann ein schniekes Foto von sich selbst beim Autofahren bewundern und darf blechen. Eigentlich!
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Aber da wir ja momentan, wie das chinesisches Sprichwort sagt, durchaus in interessanten Zeiten leben, haben etliche Autofahrer die in einer ganz bestimmten Region in einem ganz bestimmten Zeitraum geblitzt wurden, einfach mal unfassbares Glück gehabt und werden für ihre Verfehlung im Straßenverkehr nicht zur Verantwortung gezogen.
Auch interessant:
Gender-Gerechtigkeit: Deutsche Großstadt will Straßen umbenennen
Angela Merkel: Aus und vorbei! Jetzt zieht sie die Reißleine
Der behördliche Bearbeitungszeitraum für die Aufarbeitung und Ahndung der Geschwindigkeitsübertretung ist schlichtweg abgelaufen, die "Tat" verjährt. Aber: Wie konnte es dazu kommen? Sind die Beamten überarbeitet? Keineswegs, sie konnten nur nicht mehr auf die entsprechenden Datensätze zugreifen. Nächste Frage: Warum das denn nicht?
Hacker legen Behörden-Server lahm
Letztere Frage kann mit einem einzigen Fachterminus beantwortet werden: Ransomware. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern wurde Mitte Oktober Opfer eines Hacker-Angriffs, der den kommunalen IT-Dienstleister davon abhiehlt, die notwendigen Halterabfragen durchzuführen und ans Kraftfahrt-Bundesamt zu melden, wie der Spiegel berichtet.
Exakt betroffen waren die Server der Schweriner IT- und Servicegesellschaft (SIS) und des Kommunalservice Mecklenburg (KSM), deren Dateninhalte teilweise verschlüsselt wurden, eine Methode, um von den betroffenen Unternehmen oder Behörden Geld für den Softwareschlüssel zu erpressen, der die Kodierung wieder aufheben kann.
Weitere Auswirkungen des Angriffs
Von diesem Angriff könnten geschätzt etwa 3.000 Temposünder profitieren, die in besagtem Zeitraum in der genannten Region zu schnell unterwegs waren. Darüber hinaus konnten auch keine aktuellen Coronazahlen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet werden, auf einer Übersichtskarte wurde der Landkreis als sprichwörtlich grauer Fleck dargestellt.
Weitere Bürgerservices waren betroffen. Die Staatsanwaltschaft Rostock hat mittlerweile ermittelt, dass die Schadsoftware "DeepBlueMagic" für die Attacke verwendet wurde. Diese kam bereits in ähnlich gelagerten Fällen der Vergangenheit zum Einsatz.
* Affiliate Link
Weitere spannende Themen: