Technik-Update

SSD vs. HDD: Was ist besser?

SSD-Festplatten gegen ihre HDD-Verwandtschaft: Welches ist die bessere Technik? Wir haben uns beide Systeme angeschaut.

SSD- vs. HDD-Festplatte
SSD vs. HDD: Was ist besser? Foto: iStock / yorkfoto / AlexLMX / atrikSlezak (Collage Männersache)
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SSD vs. HDD: Was ist besser?

SSD und HDD, beide Festplattentypen haben ihre Vor- und Nachteile. Je nachdem, wie man seinen Computer benutzt, ist die eine oder andere Festplatten-Technik die richtige.

HDD / SSD - Wofür stehen die Abkürzungen?

HDD ist die Abkürzung für "Hard Disk Drive", dem englischen Begriff für "Festplatte".

SSD steht für "Solid State Drive" und wird im Deutschen manchmal "Halbleiterlaufwerk" oder "Festkörperspeicher" genannt.

HDD-Technik

Die Technik ist seit über 50 Jahren auf dem Markt, hat also ihre Zuverlässigkeit deutlich bewiesen. Die Daten werden bei  diesem Festplattentypus auf eine rotierende Scheibe geschrieben und von dieser dann auch wieder abgerufen.

Die physische Größe der Platten nimmt stetig ab, die Speicherkapazität dennoch immer weiter zu. Die Teller genannten magnetischen Scheiben werden von einem Schreib-/Lesekopf abgetastet, der am Ende eines sogenannten Aktorarms sitzt.

So werden Daten von der Platte abgerufen und neue darauf geschrieben. Die Zeit, die dafür von der Hardware benötigt wird, bezeichnet man als Latenz.

Offene HDD-Festplatte
Offene HDD-Festplatte Foto: iStock / mozcann

Je schneller sich der Teller dreht, desto schneller arbeitet die Festplatte, was sich darauf auswirken kann, wie schnell das Betriebssystem reagiert und wie lange es dauert, bis auf dem Laufwerk installierte Anwendungen geladen und geöffnet werden können.

Ältere Festplatten verwenden einen IDE-Port zum Anschluss an die Hauptplatine eines PCs, die meisten modernen einen SATA-Anschluss. Die neueste Version, SATA III, ist auf modernen Hauptplatinen zu finden und ermöglicht die schnellstmöglichen Datenübertragungen für eine HDD-Festplatte.

Die Vorteile dieser Technik drücken sich vor allem im Preis-/Leistungsverhältnis aus: Man bekommt mehr Speicherplatz für weniger Geld. Auch die Menge des maximal verbaubaren Speicherplatzes pro Festplatte ist momentan noch höher als bei einer SSD.

Nachteilig ist bei HDD-Festplatten, dass zum Auffinden und Abrufen von Daten mechanisch gearbeitet werden muss. Das dauert immer länger als eine elektronische Verarbeitung der gleichen Daten auf einer SSD.

Darüber hinaus ist die Mechanik einer HDD wesentlich anfälliger gegenüber grober Behandlung als eine SSD.

Fällt eine externe Festplatte oder gleich ein ganzer Laptop vom Bürotisch, besteht eine große Gefahr, dass die HDD-Festplatte derart geschädigt wurde, dass sie kaputt und die auf ihr befindlichen Daten damit verloren sind.

Schließlich sind HDDs auch deutlich schwerer als SSD-Platten und verbrauchen bei gleicher Benutzung mehr Energie.

Auch sind sie auter. Eine SSD hört man überhaupt nicht, die HDD dagegen lässt ihrer Benutzer immer wissen, wann sie arbeitet.

SSD-Technik

Die Technologie hinter SSD-Festplatten heißt NAND und ist, gemessen an der mechanischen HDD, recht neu. Knackpunkt ist das Fehlen beweglicher Teile, die eine SSD sehr robust und fehlerrersistent machen.

SSD-Festplatte
SSD-Festplatte Foto: iStock / AlexLMX

Die beweglichen Teile einer HDD werden bei der SSD durch Flash-Speicher ersetzt. Je mehr NAND-Speicherchips (Negative-AND) eine SSD hat, desto mehr Speicherkapazität weist sie auf. Moderne Technologie macht es mittlerweile möglich, dass SSDs ähnliche Kapazitäten wie HDDs haben können.

Im Prinzip sind SSDs einfach große USB-Sticks. Gelesen wird von und geschrieben auf sogenanntem nichtflüchtigen Speicher, das heißt: Nach dem Ausschalten des Computers werden die Daten nicht gelöscht.

Viele SSDs sind mit SATA III-Anschlüssen ausgestattet, was bedeutet, dass sie einfach anstelle einer HDD installiert werden können, und viele sind auch im 2,5-Zoll-Format erhältlich, das auch für kleinere Festplatten geeignet ist. Der maximale Datendurchsatz von SATA III beträgt jedoch 600 MB/s, und während dies für HDDs in Ordnung ist, sind SDDs zu viel höheren Geschwindigkeiten in der Lage, was bedeutet, dass bei einer SSD mit einem SATA III-Anschluss die Leistung des Laufwerks tatsächlich durch den SATA-Anschluss gebremst wird.

Um diesen Flaschenhals zu vermeiden, gibt es SSDs, die über eine PCIe-Verbindung verfügen. Diese Laufwerke werden in die PCIe-Lane eines Motherboards eingesteckt und ermöglichen dadurch wesentlich höhere Geschwindigkeiten. Bei einem kleineren Motherboard, oder wenn die PCIe-Lanes für andere Geräte wie Grafikkarten oder Soundkarten verwendet werden, kann das natürlich auch einen gewissen Nachteil darstellen.

Die Vorteile überwiegen jedoch deutlich: Dadurch, dass nicht erst ein Arm über einer rotierenden Scheibe an die richtige Stelle gefahren werden muss, wie es bei der HDD der Fall ist, können Daten sowohl deutlich schneller geschrieben als auch gelesen werden.

Das macht sich vor allem dort positiv bemerkbar, wo es auf niedrige Latenzzeiten (siehe oben) ankommt, zum Beispiel bei Spielen.

Ebenfalls ermöglicht diese Technik eine leichtere und dennoch solidere Bauweise. Die Daten auf einer vom Tisch fallenden SSD-Festplatte haben eine deutlich erhöhte Überlebenschance.

Da die SSDs auch noch weniger Energie verbrauchen, als herkömmliche HDD-Festplatten, erhitzt sich der verwendete Computer insgesamt weniger.

Schließlich ist der Betrieb einer SSD auch noch deutlich leiser, denn man hört von einer arbeitenden SSD exakt nichts. Der Betrieb erfolgt vollkommen geräuschlos, wohingegen eine HDD eine deutlich wahrnehmbare Geräuschkulisse aufbaut.

Das liegt an der Mechanik. Jeder, der seinen mit HDDs bestückten Computer schon ein mal aus dem Standby geholt hat, weiß, was damit gemeint ist. Die etwas leiseren Festplatten mit Lesearm rotieren immrhin auch schon mit 5.400 Umdrehungen pro Minute, die schnelleren sogar mit 7.200. Entsprechend fällt die Geräuschkulisse aus, während eine SSD vollkommen geräuschlos arbeitet.

Auch wenn SSD die neuere und grundsätzlich überlegene Technik ist, gibt es auch Nachteile zu vermelden. Denn noch sind SSD-Platten sehr viel teurer als HDDs, und die maximale Speicherkapazität ist (noch) geringer (siehe untenstehende Tabelle).

SSD vs. HDD: Unterschiede im Überblick

HDDs sind billiger und bieten mehr Speicherplatz. SSDs sind hingegen schneller, leichter, langlebiger und benötigen weniger Energie. Ihre Anforderungen bestimmen, welches Speichermedium für Sie am besten geeignet ist.

Besser ist insgesamt natürlich die Technik, die die persönlichen Bedürfnisse am besten bedient. Wer sich viel Speicher für relativ wenig Geld einkaufen möchte, greift zur guten alten HDD-Festplatte.

Spielt Geld eine eher unter-, dafür aber Datensicherheit und Geschwindigkeit eine übergeordnete Rolle, ist eine SSD die bessere Wahl.

Nachfolgende Tabelle fasst die wichtigsten Punkte noch einmal zusammen.

Interessant: Unsere Kolleg:innen von selbst.de wissen, wie man eine Festplatte in den Laptop einbaut.

Vergleich SSD vs. HDD
 HDDSSD

Geschwindigkeit

langsamer

schneller

Lebensdauer

geringer

länger

Energieeffizienz

verbraucht mehr Strom

verbraucht weniger Strom