Samenstau: Alle Fakten zum Mythos "dicke Eier"!
Der Samenstau, kultivierter auch Kavaliersschmerz genannt, gilt als urbane Legende. Doch was steckt wirklich hinter dem populären Samenstau, gibt es ihn wirklich und kann er gefährlich werden? Wir verraten es.
Samenstau: Alle Fakten zum Mythos "dicke Eier"
"Ich leide unter Samenstau – du musst mir helfen", sagte er zu ihr in der Hoffnung, durch ihr Mitleid zum Schuss zu kommen. So ungefähr hören sich die Argumente sexuell frustrierter junger Männer gelegentlich an. Und die Schmerzen, die diese Erscheinung begleiten, scheinen tatsächlich für einen Samenstau zu sprechen. Dabei handelt es sich hierbei um einen reinen Mythos, eine urbane Legende.
Der Mythos Samenstau
So etwas wie einen Samenstau gibt es nicht! Zwar produzieren die Hoden konstant neue Spermien, aber eine Spermaüberproduktion gibt es nicht. Die ungebrauchten Spermien, die den Körper nicht durch eine Ejakulation verlassen (ganz gleich, ob durch Sex, Masturbation oder eine Pollution), werden über kurz oder lang vom Gewebe absorbiert und ohne Nebenwirkungen im Körper abgebaut.
Doch vorher kommt das Brennen und Stechen in den Hoden und ihr Anschwellen bei längerem Ejakulations-Entzug?
Samenstau: Das verbirgt sich hinter den Schmerzen
Die besagten Schmerzen stehen nicht in Verbindung mit einem Samenstau, den es rein biologisch gesehen gar nicht gibt. Und dennoch besteht ein Zusammenhang zwischen den Schmerzen und unerfüllter sexueller Erregung.
Ist der Mann sexuell erregt, kommt es zu einer sogenannten Vasodilatation. Darunter versteht man eine Erweiterung der Arterien in Penis und Hoden, was zu einer erhöhten Blutzirkulation führt. Gleichzeitig kommt es zu einer Vasokonstriktion: Venen, die Blut von dieser Region ableiten, verengen sich. Schließlich schwellen auch die Hoden an. Nach einer Ejakulation bilden sich die Gefäße wieder auf ihre normale Größe zurück.
Was passiert aber, wenn man nicht zum Höhepunkt kommt? Die Vasokonstriktion bleibt bestehen, das Blut kann nicht abfließen und die Muskulatur der Samenleiter kann verkrampfen. Das sind die Folgen eines "Samenstaus".
Das Stechen und Brennen kann sich im schlimmsten Fall bis in die Leistengegen ziehen. Aufgrund der Blutansammlung können sich auch die Hoden bläulich färben – daher auch die umgangssprachliche Bezeichnung "blaue Eier".
Samenstau: Das kannst du gegen den Schmerz machen
Das unangenehme Gefühl des Kavalierschmerzes kann nach längerer Sexabstinenz schmerzhaft sein. Dabei gibt es eine ganz einfache Methode, die "blauen Eier" hinter sich zu lassen: ein Samenerguss.
Dabei muss es natürlich nicht Sex sein (obwohl sich das bei Möglichkeit immer empfiehlt), auch die klassische Selbstbefriedigung ist vollkommen ausreichend. Schon kurze Zeit nach der Erleichterung gehört der Schmerz der Vergangenheit an und der Penis sowie die Hoden nehmen ihre normale Größe wieder an. Bleibende Schäden sind nicht zu erwarten.