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Rundfunkrat will #allesdichtmachen-Schauspieler bestrafen

Nach der umstrittenen #allesdichtmachen-Kampagne fordert ein ARD-Rundfunkrat Konsequenzen für die mitwirkenden Schauspieler.

Jan Josef Liefers
Jan Josef Liefers im Clip der #allesdichtmachen-Kampagne Foto: YouTube/allesdichtmachen
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Mit ihrer ironisch gemeinten #allesdichtmachen-Kampagne haben rund 50 Künstler für ordentlich Aufregung gesorgt. Die süffisante Generalkritik am Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung bekam sehr viel Gegenwind, auch weil sie als Wasser auf die Mühlen der Querdenkerbewegung gewertet wurde. Mittlerweile haben sich einige mitwirkende SchauspielerInnen wie Heike Makatsch, Richy Müller oder Meret Becker von der Kampagne distanziert.

Der Rundfunkrat der ARD indes war ebenfalls wenig begeistert von der ganzen Nummer und fordert seinerseits Konsequenzen für die Beteiligten, genauer gesagt: Ein Rat lehnte sich diesbezüglich sehr weit aus dem Fenster.

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Video: Glutamat/TVMovie

Forderung: Alle Jobs streichen!

Nach dem Willen des ARD-Rundfunkrats Duin sollten mitwirkenden Schauspielern die Jobs gestrichen werden. Dies allerdings schien nur eine erste Reaktion auf die Kampagne gewesen zu sein, denn mittlerweile wurde diese Forderung wieder kleinlaut zurückgezogen.

Kein Wunder, denn beispielsweise Jan Josef Liefers ist Teil des erfolgreichsten ARD-Kommissar-Duos zusammen mit Axel Prahl im Tatort aus Münster. Ebenfalls als Tatort-Ermittler ist Ulrich Tukur für das LKA in Wiesbaden im Einsatz – und auch Tukur hat einen Clip zur #allesdichtmaxchen-Kampagne beigesteuert.

Wie Bild berichtet, schrieb WDR-Rundfunkrat Garrelt Duin am 23. April 2021 in einer ersten Reaktion auf der Kampagne: "Durch ihre undifferenzierte Kritik an 'den Medien‘ und demokratisch legitimierten Entscheidungen von Parlament und Regierung, leisten sie denen Vorschub, die gerade auch den öffentlich-rechtlichen Sendern gerne den Garaus machen wollen. Sie haben sich daher als deren Repräsentanten unmöglich gemacht. Die zuständigen Gremien müssen die Zusammenarbeit – auch aus Solidarität mit denen, die wirklich unter Corona und den Folgen leiden – schnellstens beenden.“

Nur wenige Stunden später twitterte Duin: "Der Tweet heute Morgen war Mist. Inhaltlich überzogen und meiner Rolle als Mitglied im Rundfunkrat nicht angemessen. Meine Kritik, dass angesehene Leute sich leichtfertig in die Nähe von Querdenkern und anderen Trollen begeben haben, bleibt.“

Scheinbar hatte es in der Zwischenzeit einigen Druck auf Duin gegeben, wie die Berliner Zeitung berichtet.