Resident Evil 8 Test: Warum du Village auf jeden Fall spielen solltest!
Auf diesen Tag haben Grusel-Gamer lange gewartet: "Village" ist endlich draußen! Wir verraten dir im "Resident Evil 8"-Test, warum der Hochglanz-Horror auf jeden Fall einen Blick wert ist!
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Resident Evil 8 Test: Der gruselige PS5-Knaller ist endlich da!
Keine Frage: Die mahlenden Marketing-Mühlen von Entwickler Capcom haben hart für "Resident Evil 8" gearbeitet, damit du auch wirklich heiß auf die hitverdächtige Horror-Action bist: Jedes Gerücht weckte neue Hoffnungen, jeder neue "Resident Evil 8"-Trailer zeigte noch coolere Gameplay-Szenen. Und spätestens zum ersten Video der gigantischen Vampirin Lady Dimitrescu explodierte das Netz. Doch solch ein Hype birgt auch Gefahren - denn die Erwartungen sind natürlich gigantisch und das Potenzial für Enttäuschungen entsprechend groß. "Ein neues Resident Evil"-Spiel? Immer her damit!", schreit es im Chor.
Doch jetzt herrscht endlich Klarheit, denn heute, am 7. Mai 2021, hat das heiß erwartete "Resident Evil 8" Release! Die Fortsetzung des Megaerfolgs "Resident Evil 7" erscheint für PlayStation 4, PlayStation 5 und Xbox Series X, die Nintendo Switch setzt wie üblich aus. Erneut macht die Survival-Horror-Reihe einen großen Schritt: Die üblichen Zombies suchst du nämlich ein weiteres Mal vergebens, während das Setting einen noch untypischeren Weg geht. Ob das temporeiche Gruselgame mit Ego-Perspektive den hohen Erwartungen gerecht wird, klären wir in unserem "Resident Evil 8"-Test. Für den haben wir übrigens Hand an die PlayStation 4-Version gelegt.
Worum geht’s in Resident Evil 8?
Drei Jahre sind vergangen seit den schrecklichen Geschehnissen des Vorgängers: Damals befreite Ethan Winters seine totgeglaubte Frau Mia aus den Fängen einer kannibalistischen Psychosippe. Inspiriert von Horrorfilmklassikern wie "Texas Chainsaw Massacre" und modernen Gruselgames wie "Outlast" oder der "P.T."-Demo hatte Hersteller Capcom nach dem Action-Inferno "Resident Evil 6" wieder mehr auf Survival Horror, subtilen Grusel und Rätsel gesetzt. Obendrein hat man dem Reboot auch noch eine Ego-Perspektive verpasst.
Sprung 2021: Ethan und seine Frau haben sich mittlerweile im beschaulichen Europa niedergelassen - wo sich das traumatisierte, aber glückliche Paar gerade dem Nachwuchs widmet. Doch die Familienidylle nimmt ein jähes Ende, als schwer bewaffnete Unbekannte Ethan und seine Frau überwältigen und seine kleine Tochter Rose entführen. Einen fatalen Autounfall später erwacht unser Protagonist mitten in der Nacht im verschneiten Nirgendwo. Stolpernd erklimmt er eine Anhöhe - und erstarrt: Vorm bewölkten Horizont thront ein finsteres Schloss im "Dracula"-Stil, während sich darunter im Tal dornige Büsche und knorrige Bäume an ein schauriges Bergdorf schmiegen - willkommen im Village!
Das Gameplay: Was ist bei Resident Evil neu?
Nach einem überraschenden Intro hat "Resident Evil 8" eine subtil schaurige erste Stunde: Auf der Suche nach seiner Tochter durchstreift Ethan in bester Exploration-Manier das Dorf. Während die Spannung behutsam ansteigt, suchst du nach Wegen, die nächste Tür zu öffnen, durchstöberst auf der Suche nach hilfreichen Items die verfallenen Häuser oder gehst bereits auf Schatzsuche. Überall ist nämlich wieder Wertvolles versteckt, das du von Bäumen und Wänden schießt oder aus mit Dietrichen verschlossen Truhen stibitzt. Das titelgebende Dorf fungiert übrigens als Level-Hub, um den sich die anderen Bereiche wie das Schloss natürlich abzweigen.
Sobald aber die erste Waffe (eine Pistole) gefunden ist, schaltet das Spiel ruckzuck von Horror zu Terror, sodass schnell klar ist, wohin die Reise geht: Von klassischen Filmvorbildern inspirierte Werwölfe ersetzten zwar besessene Spanier, aber das hauseigene "Resident Evil 4" war offensichtliches Vorbild. Wie einst in 2005 weichen die haarigen Halbmenschen deinen eigentlich punktgenauen Schüssen klug aus, stürmen oder springen plötzlich auf dich zu oder hetzen gleich einen bulligen Superwolf mit Hammer auf dich. Außerdem verbarrikadierst du dich an ausgewählten Stellen vorm Mob - durch den Boden schießende Heugabeln bleiben aber diesmal aus. Ist wieder Ruhe, gehst du erneut auf Erkundungstour, bis das nächste Mal die Hölle losbricht.
Aber keine Angst: Von einem Vollblut-Actiontitel wie "Call of Duty" ist das Teil 8 weit entfernt, denn die toll gemachten Stresseinlagen sind wohldosiert eingestreut und wechseln sich gut mit ruhigen und gruseligen Momenten ab. Im Vampirschloss etwa kommt wieder die klassische "Resident Evil"-Stimmung auf, was nicht nur dem langsameren Tempo verschuldet ist, sondern auch der Verdichtung der Rätsel: Zwar gibt es wieder kaum echte Kopfnüsse (so drehst du höchstens mal eine Statue oder suchst nach sechs versteckten Glocken, um einen Geheimgang zu öffnen), aber auf Schlüssel- oder Reliktsuche bist du ständig. Und nach und nach auch die entlegensten Winkel der Spielwelt zu erkunden, motiviert und macht einen Riesenspaß!
Genrerfans finden hier aber nicht ihren neuen heiligen Gral: Es gibt zwar richtig gruselige Stellen (etwa im finsteren Keller des Schlosses oder einem Psychohorror-lastigen Abschnitt im letzten Drittel) aber der Fokus von "Resident Evil 8" ist ganz klar wohliger Grusel mit Terroreinschlag - vergleichbare Titel wie "Outlast" schocken dich definitiv heftiger. Nur in puncto Blut und Gore geht man gerne mal etwas weiter: Zartbesaitete Spieler sollten vom achten Teil Abstand halten, denn der gute Ethan muss erneut einiges erleiden.
Wie ist die Grafik von Resident Evil 8 Village?
In Zeiten von HD, 4K und 8K ist Grafik alles - und auch "Resident Evil 8" zieht als echtes Triple-A-Game alle Register: Die hochauflösende Grafik sieht mit wenigen Ausnahmen absolut fantastisch aus: Von den detailverliebten Umgebungen, über die schick animierten Waffen, bis hin zu den Charaktermodellen bleiben kaum Wünsche offen. Nur einige Kopfhaare sehen erneut ein wenig wurstig aus. Die hübscheste Optik nützt allerdings nichts, wenn es beim Design hapert - aber auch hier können wir Entwarnung geben. Die Dorfnatur in den Außenarealen wirkt rau und realistisch, in verfallenen Häusern und Schuppen türmen sich Müll und okkulte Relikte. Und geht es in die Innenbereiche, imponiert vor allem die Ausstattung: Besonders das ikonische Schloss wechselt mit barocken Dekors, gewundenen Treppen und düsteren Folterkellern laufend zwischen klassischem "Resident Evil" und Gothic-Traditionen im Allgemeinen.
Für ein Horrorspiel außerdem besonders wichtig: Die Licht- und Schatteneffekte sowie Kontraste in dunklen Umgebungen. Auch hier wirst du nicht enttäuscht: Die mittlerweile bewährte RE:Engine hat die Stimmung voll im Griff, überdeckt dich verlässlich mit dem Mantel tiefster Finsternis und lässt Leuchter, Fackeln und Kerzen realistisch darin flackern. Du hast noch keine PS5 und willst lieber auf die vermeintlich stärkere Version der Next-Gen-Konsolen warten? Kannst du tun, musst du aber nicht: Die Technik ist auch auf PlayStation 4 exzellent, selbst die Ladezeiten sind angenehm kurz. Wenn du stirbst, bist du nach wenigen Sekunden wieder drin - löblich! Und bei der Fassung von "Resident Evil 8" für PC sollte die Technik noch einmal einen Tick besser ausfallen.
Unser Fazit zu Resident Evil 8: Wie gut ist Village wirklich?
"Resident Evil 8" ist ein toll inszenierter Action-Horrortitel, der dich über die gesamte Spielzeit blendend unterhält. Die wuchtigen Kämpfe gegen wechselnde Gegner (später beharken dich etwa noch garstige Ghule oder fliegende Dämonen) gehen gut an den Draht und werden im Spielverlauf dank wachsendem Waffenrepertoire sogar etwas taktischer. Wird es dann wieder ruhiger, kannst du dich voll auf klassischen Grusel mit etwas seichtem, aber motivierenden Knobeleinschlag einlassen - erwarte eben nur nicht den nächsten großen Horrorschocker. Übrigens: Der neueste Serienteil ist wieder ein gutes Stück größer: 15 Stunden bist du auf jeden Fall beschäftigt. Und bist du irgendwann trotzdem durch, gibt es noch jede Menge weitere empfehlenswerte Horror-Games - wie die hier unten zum Beispiel.
Weitere Horror-Games: Das solltest du als Resident-Evil-8-Fan gespielt haben
Resident Evil 7
"Resident Evil 7" bietet waschechten, dicht inszenierten Backwoods-Horror – es geht nämlich ins Hinterland, statt ins ausgelutschte Raccoon City. Und den erlebst du genau wie in "Resident Evil 8" aus der hautnahen Ego-Perspektive. Im vergilbten Horrorhaus der kannibalistischen Baker-Familie löst du motivierende Rätsel, ballerst dank spärlicher Munition behutsam oder gehst dem Feind wie in so manch klassischem Survival-Horror-Game aus dem Weg. Die ganz neue Sicht und die betont cineastische Präsentation bringen derweil effektiv den Terror näher. Die Frischblutinfusion geht übrigens auf Kosten des Wiedererkennungswertes: Trotz zahlreicher Retro-Anspielungen wirkt "Resi 7" nämlich wie ein völlig neues Spiel.
Returnal
"Returnal" ist kein waschechtes Gruselgame wie das brandneue "Resident Evil", sondern ein brettharter Science-Fiction-Shooter mit Roguelike- und Metroidvania-Elementen. Du fragst dich, warum das PS5-Spiel trotzdem in unserer Liste gelandet ist? Ganz einfach: Auch "Returnal" kombiniert fordernde, toll inszenierte Action und eine gute Prise Horror. So orientiert sich der ohnehin düstere Titel etwa in seiner ersten Welt stark an "Alien" und den verstörenden Werken des Künstlers HR Giger, während tentakelige Monster laut H.P. Lovecraft schreien. Außerdem ist "Returnal" ebenfalls ein technischer Vorzeigetitel noch jungen PlayStation 5. Aber Achtung: "Returnal" ist nichts für zwischendurch - der hohe Schwierigkeitsgrad hält dich konstant auf Trab.
Call of Cthulhu
Magst du Puzzles, bist du bei "Call of Cthulhu" an der richtigen Adresse. Die Lovecraft-Umsetzung von Cyanide Studios ist nämlich ein gruseliges Abenteuerspiel mit Stimmung ohne Ende. Edward Pierces Ausflug nach Darkwater ist ein unheimliches, kurzweiliges Ego-Adventure mit spannender Story und einem seichten, aber unterhaltsamen Genremix als Basis. So klärst du etwa schaurige Morde auf, indem du die Indizien in die korrekte Reihenfolge bringst oder suchst nach verborgenen Wegen in verschlossene Gebiete - und kleine Shooter-Abschnitte wie bei "Resident Evil 8 Village" gibt es auch. Schön ist auch die Idee, die vielen Lovecraft-Vorlagen nicht stumpf zu adaptieren, sondern neu zu interpretieren – auch wenn dabei sonst wichtige Themenschwerpunkte wie Angst und Wahnsinn etwas auf der Strecke bleiben
Resident Evil 2
Mit dem PlayStation-1-Remake "Resident Evil 2" haben die "Village"-Macher ebenfalls ein nahezu perfektes sowie cineastisch inszeniertes Action-Horrorspiel geschaffen, das den Hochglanz-Blockbuster-Kurs der Serie konsequent fortführt. Im ziemlich finsteren Polizeirevier von Raccoon City und seiner Umgebung erwartet dich reiner Terror, den das "Resi"-Team obendrein noch um einige Jump-Scares ergänzt. Auch sonst sollten sich Freunde von "Resident Evil 8" hier sehr (un)wohl fühlen: Während du das ebenfalls in der RE:Engine umgesetzte Setting punktgenau von Zombies befreist und reihenweise anspruchsvolle Rätsel löst, zählt nämlich jede Kugel. Gefällt dir das Game, ist das Remake von "Resident Evil 3" übrigens auch eine Empfehlung.
The Evil Within 2
Der Vorgänger von "The Evil Within 2" ist vielleicht einen Tick gruseliger - dafür ist die mutige Fortsetzung definitiv das bessere Spiel: Entwickler Tango Gameworks hat (unter Führung von "Resident Evil"-Vater Shinji Mikami) nahezu alle Fehlerchen bereinigt und präsentiert seine Horrorshow in technisch imposanten Gewand. Außerdem hat man ein schwer motivierendes Entdeckerprinzip etabliert: Es macht unheimlichen Spaß, auf der Suche nach Nebenmissionen, Items und neuen Waffen jede Ecke der düsteren Stadt Union zu erkunden. Obendrein gibt es eine spannende, psychologisch interessante Story, herausfordernde Schießereien und motivierende Stealth-Einlagen. Und keine Sorge: Ein kompakter Rückblick am Anfang beleuchtet die Geschehnisse von "The Evil Within", sodass du verständnisvoll loslegen kannst.