Stars

"Reifezeugnis": Nastassja Kinski will Nacktszenen aus "Tatort" verbieten lassen!

Es gibt Tatort-Folgen, die stechen einfach aus der Masse der bisher abgedrehten unendlich vielen Folgen hervor. Um die wahrscheinlich legendärste Folge entbrennt jetzt ein juristisches Drama.

Nastassja Kinski
Geht gegen eine der legendärsten Tatort-Folgen juristisch vor: Nastassja Kinski Foto: IMAGO / Sven Simon
Auf Pinterest merken

Es war damals ein handfester Skandal im deutschen Fernsehen: Eine temporär halbnackte Nastassja Kinski geht ein Verhältnis mit einem Lehrer ihrer Schule ein - die TV-Nation war geschockt. Jetzt stellt sich heraus, dass alles noch viel skandalöser war, als ohnehin schon angenommen, denn die Begleitumstände der Dreharbeiten wären heutzutage ein Fall für den Jugendschutz. Und die Polizei.

Auch interessant:

In den 70ern aber, genauer im Jahre 1977, als die Folge "Reifezeugnis" gedreht wurde, sah man das alles aber wohl noch deutlich lockerer. Ganz kurz zum Inhalt: Ein Schüler verknallt sich in seine Mitschülerin (Nastassja Kinski), die aber lässt ihn plötzlich abblitzen, weil sie ein Verhältnis mit einem Lehrer ihrer Schule eingeht (Christian Quadflieg). Das kann natürlich nicht gutgehen.

Verdacht auf Kinderpornografie

Der obligatorische Mord ist dann aber nicht das Schockierende exakt dieser Folge - da sind die Zuschauer auch schon in jenem Jahrzehnt abgehärtet genug. Nein, der Skandal war die intime Szene zwischen Lehrer und Schülerin.

Und, so stellt sich jetzt heraus: Eigentlich war das nach geltenden Definitionen des Strafgesetzbuches ein klarer Fall von Kinderpornografie, denn Nastassja Kinski war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten nicht einmal ansatzweise volljährig, sondern tatsächlich erst 15 Jahre alt!

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Kinski will Szene verbieten lassen

Die mittlerweile 63-jährige Schauspielerin will nun diese Tatort-Folge verbieten lassen, beziehungsweise ihre berüchtigte Nackt-Szene, wie derstandard.de schreibt. Ihr Anwalt Christian Schertz stellt dazu fest: "Nastassja Kinski war damals faktisch ohne Begleitung am Set, als die Szenen gedreht wurden – eine rechtswirksame Einwilligung als Minderjährige ist damit denklogisch ausgeschlossen gewesen."

Der NDR, der die Rechte an den Aufnahmen besitzt äußert sich dazu wie folgt: "Zur Anfrage von Frau Kinski wird der NDR sich fristgerecht verhalten. Der NDR hat seit der Anfrage von Frau Kinski geprüft, ob der Film im NDR oder in anderen Landesrundfunkanstalten zur Ausstrahlung vorgesehen ist und auf welchen Plattformen er aktuell angeboten wird. Eine Ausstrahlung in der ARD ist bis auf weiteres nicht vorgesehen. Wir sind im Gespräch mit Lizenznehmern, um den Film bis zur Klärung des Sachverhalts auch von Streamingplattformen zu nehmen. Im NDR findet eine juristische Prüfung statt sowie eine Abschätzung möglicher Folgewirkungen."

Nastassja Kinski und Christian Quadflieg
Handfester TV-Skandal: Nastassja Kinski und Christian Quadflieg in "Reifezeugnis" Foto: IMAGO / Everett Collection

Wolfgang Petersen führte Regie

Ende also offen. Regie führte damals übrigens ein gewisser Wolfgang Petersen, der mit Hollywood-Blockbustern wie "Troja", "In the Line of Fire" oder "Der Sturm", vor allem aber der deutschen Kino-Produktion "Das Boot" später Filmgeschichte schreiben sollte.

Weitere spannende Themen:

Die Erstausstrahlung besagter Tatort-Folge lockte gut 25 Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Damit ist "Reifezeugnis" eine der erfolgreichsten Folgen der ARD-Krimireihe.

Schon gewusst? Artikel von Männersache gibt's jetzt auch via WhatsApp - hier klicken!

*Affiliate Link