Regisseur Dieter Wedel ist tot
Regisseur Dieter Wedel ist am 13. Juli 2022 im Alter von 82 Jahren in Hamburg gestorben.
Dieter Wedel ist am 13. Juli im Alter von 82 Jahren in Hamburg gestorben. Das bestätigte nun das Landgericht München I, das eigentlich am gleichen Tag bekannt geben wollte, ob es zu einem Prozess gegen den Drehbuchautor und Regisseur kommen wird. Das Strafverfahren wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung wird nun jedoch eingestellt.
Die Staatsanwaltschaft hatte im März 2021 Anklage gegen den Star-Regisseur erhoben. Er soll im Jahr 1006 die Schauspielerin Jany Tempel vergewaltigt haben. Als der Vorwurf öffentlich wurde, gingen auch andere Frauen an die Öffentlichkeit und berichteten von gewalttätigen Übergriffen durch Wedel. Dieser stritt die Vorwürfe immerzu ab.
Die Anwälte des Filmemachers betonten des Öfteren, dass es wahrscheinlich sei, dass die Klage gar nicht zugelassen würde. Ein Vorgehen, das in der deutschen Justiz kaum vorkommt, wie das ZDF berichtet.
Die Anwälte der Klägerin hingegen kritisierten, dass es so lange dauere, bis das Verfahren eingeläutet wurde. Vor der Anklage hatte die Staatsanwaltschaft bereits drei Jahre lang gegen Dieter Wedel ermittelt.
Dieter Wedel: Sein Leben
Dieter Wedel wurde im November 1939 oder 1942 in Frankfurt am Main geboren - das exakte Geburtsjahr ist nicht bekannt. Er studierte an der Freien Universität Berlin Theaterwissenschaften, Publizistik und Geschichte und arbeitete nebenbei als Theaterkritiker und Lektor.
Seine berufliche Laufbahn begann er bei Radio Bremen als Hörspielregisseur, anschließend ging er zum NDR nach Hamburg, wo er der Hausregisseur wurde. Seinen ersten kommerziellen Erfolg hatte er mit dem Dreiteiler "Einmal im Leben – Geschichte eines Eigenheims". Wedel gründete daraufhin seine seine eigene Produktionsfirma.
Mehrteilige Filme sollten das bleiben, was den Star-Regisseur weiter berühmt werden ließ. Es folgten Filme wie "Der große Bellheim" (1993), "Der Schattenmann" (1996), "Der König von St. Pauli" (1998) und "Die Affäre Semmeling" (2002). Durch sein Gesamtwerk zogen sich jedoch auch die Vorwürfe des Plagiats, die Wedel bei einem Prozess teilweise einräumte.
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