Rassismus-Skandal um Schulbuch: Verlag gibt nach
Das Mathe-Schulbuch "Mein Indianerheft" wird umbenannt, weil sich Eltern einer Grundschule über die rassistische Lesart beschwert haben.
Rassismus-Skandal um Schulbuch: Verlag gibt nach
An der Hamburger Grundschule Lutterothstraße im Stadtteil Eimsbüttel stieß einigen Eltern das Mathe-Schulbuch "Mein Indianerheft" übel auf. Sie beschwerten sich über die rassistischen Stereotypen in dem Heft direkt beim Verlag – und dieser wird das Lernheft nun umbenennen.
"Mein Indianerheft" wird umbenannt
"Mein Indianerheft" wird fortan "Mein Anoki-Heft" heißen. Der verantwortliche Klett-Verlag erklärt sein Vorgehen folgendermaßen: Als das Heft erstmals erschien, sei es eine "andere Zeit" gewesen, wie das Hamburger Abendblatt berichtet.
Der Verlag erklärt weiter: "Es ist selbstverständlich, dass Schulbücher und Unterrichtsmaterialien die Vielfalt gesellschaftlicher Lebensformen und Entwicklungen diskriminierungsfrei und vorurteilsfrei präsentieren und dazu beitragen, dass tolerantes Denken und Verhalten entstehen und gefestigt werden können."
Das sagt die Schulbehörde
Laut einer Verlagssprecherin sei 2013, als das Heft produziert wurde, eine "andere Zeit" gewesen. "Es gab den Indianerjungen Yakari im Fernsehen, Kinder verkleideten sich als Indianer – es sollte einfach ein Sympathieträger aus der kindlichen Welt sein."
Auch die Hamburger Schulbehörde unterstützt die Umbenennung und Umgestaltung: "... warum ein Indianer auf dem Buch abgebildet ist, erschließt sich uns nicht und könnte ein Grund werden, warum Grundschulen von der Bestellung Abstand nehmen."