Polizeigewalt in Hamburg: Video von Festnahme eines 15-Jährigen schockt Gemüter
Die Festnahme eines 15-Jährigen in der Hamburger Innenstadt am 17. August 2020 schlägt hohe Wellen.
Polizeigewalt in Hamburg: Video von Festnahme eines 15-Jährigen weckt böse Erinnerungen
Bei der Festnahme eines 15-Jährigen in der Hamburger Innenstadt durch vier Polizeibeamte kommt es zu Komplikationen. Der junge Mann soll wiederholt mit seinem E-Roller auf dem Bürgersteig unterwegs gewesen sein. Der drohenden Inhaftierung widersetzt er sich vehement, sodass Polizeiverstärkung anrückt. Die gesamte Szenerie wird von einer Augenzeugin gefilmt – ihr Video sorgt nun für hitzige Diskussionen.
Das Video
In dem Clip ist zu sehen, wie acht Polizeibeamte den Jungen mit Gewalt und unter Pfeffersprayeinsatz überwältigen und zu Boden bringen. Der Tatverdächtige weint und schreit: "Ich kriege keine Luft mehr!" Zeugen des Vorfalls versuchen zu intervenieren, auch die Frau, von der die Videoaufnahmen stammen, stellt die Verhältnismäßigkeit des Einsatzes lautstark in Frage. Polizisten versuchen mehrfach ihr das Filmen zu untersagen – ohne Erfolg.
Böse Erinnerungen werden wach
Dieser Vorfall weckt böse Erinnerungen an den Fall George Floyd. Der Afroamerikaner kam im Rahmen einer Polizeikontrolle wegen übermäßiger Polizeigewalt im Mai 2020 in Minneapolis zu Tode. Makabererweise standen an der Stelle, wo der 15-Jährige jetzt in Hamburg überwältigt wurde, als Graffiti im Hintergrund die letzten Worte von Floyd, während ein Polizist sein Knie fast neun Minuten auf dessen Hals drückte: "Please, i can't breathe!"
Der Hamburger Polizeisprecher Holger Vehren gegenüber der "Bild" zu dem Vorfall in der Hansestadt: "Gegen den Jugendlichen wurde ein Strafverfahren wegen Widerstands eingeleitet. Das Einschreiten der Polizeibeamten wird vom Dezernat Interne Ermittlungen überprüft."