Passwort vergessen: Bitcoin-Millionär hat nur noch zwei Log-in-Versuche
Der deutsche Programmierer Stefan Thomas mit Wohnsitz in der Nähe von San Francisco hat nur noch zwei Log-in-Möglichkeiten, um an sein 236-Millionen-Bitcoin-Vermögen ranzukommen.
Ein digitales Passwort zu vergessen, ist ein ernstes Problem – vor allem, wenn man deswegen nicht an sein Vermögen kommt. Genau das ist jetzt dem deutschen Tech-Spezialisten Stefan Thomas passiert.
Passwort vergessen: Bitcoin-Millionär Stefan Thomas in Not
Sein Passwort würde es Thomas erlauben, auf seinen IronKey zuzugreifen – eine kleine Festplatte mit den privaten Schlüsseln zu seiner digitalen Brieftasche, die 7.002 Bitcoin enthält, was ungefähr 236 Millionen US-Dollar oder 200 Millionen Euro entspricht.
Erst kürzlich erreichte der Wert der Kryptowährung ein Allzeithoch von 20.000 US-Dollar.
Allerdings hat Thomas ein kleines Problem: IronKey bietet einen starken Schutz für seine Inhalte, so stark, dass, wenn du dein Passwort bei zehn Versuchen nicht korrekt eingegeben hast, alles für immer verschlüsselt bleibt.
Fatal: Das Passwort, das Thomas braucht, war auf einen Zettel geschrieben, den er inzwischen verloren hat.
Ausweglose Situation
Stefan Thomas gegenüber der New York Times zu seinem Dilemma: "Ich würde einfach im Bett liegen und darüber nachdenken. Dann würde ich mit irgendeiner neuen Strategie an den Computer gehen, und es würde wieder nicht funktionieren, und ich wäre wieder verzweifelt."
An diesen Worten erkennt man, wie sehr den verhinderten Bitcoin-Millionär die Situation mitnimmt – und er kurz davor ist, einfach aufzugeben.
Tatsächlich ist seine Notlage nicht besonders ungewöhnlich. Laut der Kryptowährungsdatenfirma Chainalysis können etwa 20 Prozent der weltweit 18,5 Millionen Bitcoin im Wert von etwa 140 Milliarden US-Dollar nicht abgerufen werden, weil sie in einer verlorenen digitalen Brieftasche gefangen sind.
Im Gegensatz zu PayPal, das erlaubt, Guthaben auf den jeweiligen Konten zu speichern und dabei hilft, das verloren gegangene Passwort wiederherzustellen, hat Bitcoin keinen solchen Service. Bei seiner Gründung wollte Schöpfer Satoshi Nakamoto eine Kryptowährung, die frei von Regulierungen ist.
Stefan, der realistisch mit dem Verlust seines Bitcoin-Vermögens konfrontiert umgeht, sagt: "Diese ganze Idee, Ihre persönliche Bank in Personalunion zu sein – lassen Sie es mich so ausdrücken: Machen Sie etwa ihre Schuhe auch selbst? Der Grund, warum wir Banken haben, ist, dass wir uns nicht mit all diesen Dingen beschäftigen wollen, die Banken tun."