Kultur

Wu-Tang Clan, Beastie Boys, Jay-Z & Co.: Aus DIESEN New Yorker Bezirken kommen die Rap-Ikonen!

Die Hip-Hop-Kultur würde es ohne New York City nicht geben. Das ist mal klar - aber von wo genau stammen die NY-Rap-Ikonnen eigentlich? Wir haben die Antworten.

Wu Tang Clan, Stadtplan von New York, JAY-Z
Der Wu Tang Clan und JAY-Z sind unweigerlich mit ihrer Heimatstadt New York verbunden - doch aus welchen Bezirken kommen sie eigentlich? Foto: IMAGO / Avalon.Red, iStock/naqiewei, IMAGO / ZUMA Press
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New York ist unbestreitbar die Wiege des Hip-Hop, aber welcher der fünf Bezirke der Stadt das Genre dominiert hat, ist nach wie vor Gegenstand heftiger Debatten unter Gelehrten - und Einheimischen.

DJ Kool Herc
DJ Kool Herc Foto: IMAGO / Avalon.red

Gesichert ist jedoch, dass alles am 13. August 1973 alles seinen Ausgangspunkt in der Bronx hatte, denn hier schmiss Clive Campbell alias DJ Kool Herc damals eine Party, die den Hip-Hop, wie wir ihn kennen, ins Rollen brachte.

Doch die anderen Bezirke zogen nach - und wie. Hier also die Übersicht.

Welche Rapper kommen aus der Bronx?

Durch die massive Einwanderung aus Puerto Rico und der Dominikanischen Republik in den 1950er-Jahren wurde die Bronx Mitte der 70er Jahre zum ersten mehrheitlich von Schwarzen und Latinos bewohnten Bezirk in New York City.

Es ist kein Zufall, dass die Bronx auch von der Stadtverwaltung kaum versorgt wurde, was zu düsteren wirtschaftlichen Bedingungen führte. Doch die Kids ließen nicht unterkriegen und wurden kreativ - und kamen zu Jams zusammen.

Bei diesen Jams wurde Breakdance getanzt, DJs legten auf und MCs traten auf - alles Schlüsselelemente des Hip-Hop, der sich von Hauspartys und Underground-Locations zu einem stadtweiten Bewusstsein entwickelte.

Die legendäre Party von DJ Kool Herc im August 1973 den Hip-Hop, wie wir ihn kennen, auf die Landkarte. Herc nahm klassische Platten und populäre Hits auf, zerlegte die Beats und lud MCs ein, darüber zu sprechen, wobei er sich auf den jamaikanischen Vortragsstil berief, d. h. Reden oder Singen, meist in einer monotonen Melodie, über einem Rhythmus, der im Reggae als "Toasting" bekannt ist.

1975 förderte die Bronx Boys Rocking Crew (TBB) ein weiteres Element des Hip-Hop dazu, als diese jungen Graffiti-Künstler Farbe in das Leben ihres Stadtteils und den Rest der Stadt brachten, da bemalte U-Bahn-Züge für bewegte Leinwände und Kontroversen sorgten.

Grandmaster Flash
Grandmaster Flash Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire

Weitere in der Bronx geborene Künstler; die Auswahl ist natürlich alles andere als vollständig:

  • Funky Four Plus One

  • Grandmaster Flash

  • Afrika Bambaataa

  • Melle Mel

  • Kurtis Blow

  • Kool Keith

  • KRS One

  • Big Pun

  • Fat Joe

  • Cardi B,

Welche Rapper kommen aus Brooklyn?

Cutmaster DCs frühe Tracks "Brooklyn's in the House" und "Brooklyn Rocks the Best" waren die ersten, die Brooklyn im Hip-Hop erwähnten. Diese Tracks aus den frühen 1980er-Jahren zeigten auch DCs bahnbrechende Technik, Breaks über Roland TR-909-Beats zu schneiden - ein entscheidender Moment für den technischen Fortschritt im Hip-Hop.

Mit seiner Kombination aus Geschwindigkeit, Stil und Humor hat kaum jemand den Hip-Hop so beeinflusst wie Big Daddy Kane.

In seiner 2012 veröffentlichten Liste der größten Hip-Hop-Songs aller Zeiten bezeichnete der Rolling Stone Kane als "Meister des Wortes im späten goldenen Zeitalter des Rap und als großen Einfluss auf eine ganze Generation von MCs."

Notorious B.I.G.
Notorious B.I.G. Foto: IMAGO / MediaPunch

Innerhalb weniger Jahre wurde der Brooklyn-Flow durch die langsame, bedächtige Kunst eines gewissen Notorious B.I.G. komplett neu definiert, dessen Lines zu den am meisten beachteten in der Geschichte des Rap werden sollte.

Die Stile von Kane und Biggie wurden dann von einem jungen Rapper aus Brooklyn namens Shawn Carter nachgeahmt - und verfeinert. Der Künstler, der später als Jay-Z bekannt wurde, besuchte übrigens die George Westinghouse High School in Downtown Brooklyn, wo zu seinen Klassenkameraden unter anderem Busta Rhymes, Biggie und DMX gehörten - sie alle spielten eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Rap.

Der Stadtbezirk war nicht nur ein entscheidender Ort für männliche Rapper, denn auch MC Lyte, Foxy Brown und neue Rapperinnen wie Young MA setzten Brooklyn auf die musikalische Landkarte.

Welche Rapper kommen aus Queens?

Queens ist der flächenmäßig größte Bezirk von New York City und hält den Guiness-Weltrekord für die meisten gesprochenen Sprachen.

Während sich der Hip-Hop in der Bronx aus der afroamerikanischen und karibischen Kultur orientierte, ist der Hip-Hop in Queens von der ganzen Welt inspiriert.

Die Hip-Hop-Geschichte von Queens hat ihre Wurzeln in zwei bestimmten Vierteln: den Queenborough Projects und Hollis.

Die Queensboro Projects, auch bekannt als "The Bridge", waren eines der wenigen nicht-segregierten Wohnprojekte in New York. Hier lebte auch Marley Marl, der zufällig das Sampling entdeckte, als er in den frühen 80er-Jahren als Studiopraktikant an einer Platte arbeitete.

Als Mitglied der Juice Crew brachte er später übrigens die Stimme der damals erst 14-jährigen Roxanne Shanté in die Welt.

Nas
Nas Foto: IMAGO / BRIGANI-ART

In Hollis gründeten auch die Brüder Joseph und Russel Simmons zusammen mit ihren Freunden Darryl Mc Daniels und Jason Mizell eine Formation, die zu den bekanntesten des Hip Hop werden sollte. Ihr Name: Run-D.M.C..

Der Sound von Run-D.M.C. zeichnete sich durch einen synchronen, aggressiven Gesang zu einfachen, aber einprägsamen Rock-Hooks und Beats aus. Später gründete die Gruppe Def Jam Records, das Label, das den Beweis erbrachte, dass Rap Millionen von Platten verkaufen kann und den Rap in den Mainstream brachte.

Und dann ist da noch Nas, dessen Debütalbum "Illmatic" hat 1994 "eine seismische Verschiebung in der Geopolitik des Rap ausgelöst“ und hat "den Queensbridge-Hip-Hop und im weiteren Sinne den Ostküsten-Rap als Ganzes belebt“.

Welche Rapper kommen aus Manhattan?

Der Großteil der Hip-Hop-Geschichte Manhattans beruht auf das nördlich gelegene Harlem. Das Viertel, in dem das legendäre Apollo-Theater beheimatet ist, war bereits seit den 1940er-Jahren tief in der schwarzen Musik verwurzelt.

In Harlem eröffnete auch Bobby Robinson 1946 einen legendären Plattenladen und wurde später Produzent und Labelchef. Robinson veröffentlichte unter anderem lokale Größen wie Grandmaster Flash, The Treacherous Three und Doug E. Fresh.

Beastie Boys
Beastie Boys Foto: IMAGO / MediaPunch

Die Beastie Boys begannen hingegen in den 80er-Jahren damit, Rap zu entern, indem sie mit ihrem 1986er Def Jam-Debüt "License to Ill" einen neuen Weg für den Hip Hop aufzeigten.

Mit ihrem bahnbrechenden "Paul's Boutique", das der Rolling Stone oft als "The Sargent Pepper of Hip-Hop" bezeichnete und für seine Layer-Sampling-Technik lobte, brachen sie alle Regeln des Samplings und der Produktion.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Welche Rapper kommen aus Staten Island?

Wer an New-Yorker-Hip-Hop und Staten Island denkt, dem fällt als erstes eine Crew ein, die in den 90er-Jahren vieles davor Gewesene regelrecht pulverisierte.

Der "Wu-Tang Clan" bestand aus RZA, GZA, Method Man, Raekwon, Ghostface Killah, Inspectah Deck, U-God, Masta Killa und Ol' Dirty Bastard und später Cappadonna.

Wu-Tang Clan
Wu-Tang Clan Foto: IMAGO / United Archives

Diese authentischen Individuen hatten sowohl als Gruppe als auch als Solokünstler Erfolg - und inspirieren bis heute Hip-Hop-Künstler auf dem ganzen Globus, sowohl musikalisch als auch modisch.

Der Hip-Hop-Biograf Will Ashon stellte fest: "Ihr ganzer Modus Operandi bestand darin, sich als echt und unverfälscht zu präsentieren, was sich auch in der Wahl ihrer Kleidung widerspiegeln musste. Die Rohheit und Direktheit der Musik sollte sich in der Rohheit und Direktheit ihrer Kleidung widerspiegeln."

Und weiter: "Sie waren ein großer Teil der Bewegung der frühen 1990er Jahre hin zu weiten und übergroßen Kleidungsstücken. Riesige Kampf- oder Jogginghosen, Timberland-Stiefel, Kapuzenpullis, Puffas, Do-rags, Goldfronten und so weiter. Ein 'Straßensoldaten'-Look.".