Nachhaltig reisen: 7 Tipps für Ferien ohne schlechtes Gewissen!
Der Klimawandel veranlasst viele Menschen dazu, nachhaltiger werden zu wollen. Das gilt auch fürs Reisen - und wir haben die passenden Tipps dazu!
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Nachhaltigkeit gewinnt angesichts des Klimawandels in vielen Lebensbereichen immer mehr an Bedeutung. Ein großer Hebel, um zum Schutz der Umwelt beizutragen, ist das eigene Reiseverhalten.
Laut einer Studie von "Booking" bestätigen 72 Prozent der Reisenden in Deutschland, dass nachhaltiges Reisen wichtig für sie ist. 36 Prozent wiederum gaben an, dass sie die jüngsten Nachrichten über den Klimawandel zu nachhaltigeren Urlaubsentscheidungen veranlasst haben.
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Doch was zeichnet nachhaltigen Tourismus eigentlich aus? Die Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) definiert ihn als eine Art des Reisens, die "die gegenwärtigen und künftigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen voll berücksichtigt, um den Bedürfnissen der Besucher, der Industrie, der Umwelt und der gastgebenden Gemeinschaften gerecht zu werden".
Nachhaltiger Tourismus: Leitlinien der UN
Es geht also um viel mehr als "nur" die Umwelt. Nachhaltiger Tourismus sorgt sich auch um das Wohlergehen der Menschen vor Ort, schützt lokale Kulturen und schafft im besten Fall darüber hinaus Arbeitsplätze.
Die Vereinten Nationen haben bereits das Jahr 2017 zum "Internationalen Jahr des Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung" erklärt und Leitlinien entwickelt, die auf drei Säulen basieren:
Die Umweltressourcen sollen geschont werden.
Die Kultur der Gastgemeinschaften soll geachtet werden.
Die Wirtschaft soll gefördert und ein Beitrag zur Armutsminderung geleistet werden.
7 Tipps für nachhaltiges Reisen
Okay, aber wie geht das nun konkret? Indem beispielsweise die folgenden Tipps beherzigt werden:
1. Nicht fliegen
Das Flugzeug ist mit Abstand die schlechteste Wahl, wenn es ums Transportmittel geht. Fliegen hat einen größeren ökologischen Fußabdruck als jede andere Form der Fortbewegung. In einem Bericht von "Planet Wissen" findet sich dazu ein anschauliches Beispiel: Ein Hin- und Rückflug von Düsseldorf nach New York übersteigt das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen bereits um fast das Doppelte.
Aber auch Schiffe - vor allem Kreuzfahrtschiffe - und Autos verursachen hohe Treibhausgas-Emissionen. Das umweltfreundlichste Transportmittel neben dem Fahrrad ist dagegen die Bahn.
Lässt sich das Reiseziel ohne Flugzeug nicht erreichen, gibt es die Möglichkeit, die anfallende CO2-Menge zu kompensieren. Dabei wird Geld an Organisationen wie beispielweise Atmosfair, Myclimate, Klima-Kollekte, Climate Fair oder Primaklima gespendet und dazu eingesetzt, die durch den Flug verursachten Emissionen mithilfe zertifizierter Klimaschutzprojekte wieder einzusparen.
2. Lokale Unterkünfte buchen
Bei der Frage nach der Unterkunft ist es ratsam, einen Bogen um große internationale Hotelketten und Resorts zu machen. Diese haben durch das tägliche Wechseln und Waschen der Bettwäsche sowie Handtücher, den eventuell vorhandenen Swimmingpools und zu pflegende Gartenanlagen einen sehr hohen Wasserverbrauch. Außerdem werden hier häufig jede Menge Einwegprodukte - u. a. Duschgels, Zahnbürsten und Rasierer - bereitgestellt, die Müll verursachen.
Besser ist es, in lokalen Gasthäusern oder Ferienwohnungen mit geringerem Energieverbrauch abzusteigen und die benötigten Hygieneprodukte selbst mitzubringen. Auf diese Weise profitieren die Einheimischen auch finanziell, während die Gewinne internationaler Hotelketten in der Regel ins Ausland fließen.
3. Auf Gütesiegel achten
Falls du deinen Urlaub über ein Reiseportal buchen möchtest, solltest du darauf achten, ob und welche Gütesiegel für die angebotenen Reisen gelten. Es gibt eine Vielzahl grüner Zertifikate, einem Bericht von "BR24" zufolge sind es weltweit mehr als 300.
Eine gute Orientierungshilfe mit Informationen zu den führenden Labels findest du beispielsweise auf der Website von "Fairunterwegs" und in einem Beitrag von "Utopia" erhältst du eine Übersicht der "10 besten Öko-Reiseportale".
4. Ein Herz für Tiere zeigen
Die Beobachtung von vor Ort lebenden Tieren zählt für viele Reisende zu den aufregendsten Aktivitäten im Urlaub. Problem: Um den Tourist:innen entsprechende Erlebnisse zu bieten, setzen sich Einheimische nicht selten über das Wohl der Tiere hinweg. So werden beispielsweise Raubkatzen in Käfigen gehalten, Elefanten als Reittiere missbraucht und Affen oder Krokodile mit Essen angelockt. Letzteres sorgt wiederum für eine Veränderung des Ökosystems, weil die Tiere dann nicht mehr jagen gehen.
Die eindeutige bessere Alternative ist der Besuch von Naturschutzgebieten oder Reservaten, in denen die Tiere aus der Ferne betrachtet werden und kein Eingriff in ihre natürliche Lebensweise stattfindet.
5. Wenig Spuren hinterlassen
Zum nachhaltigen Reisen gehört auch, sich vor Ort gegenüber der Umwelt sowie den Einheimischen so respektvoll und fördernd wie möglich zu verhalten. Heißt: Müll vermeiden (z. B. durch die Wiederverwendung von Wasserflaschen), klimafreundliche Transportmittel wählen (z. B. Fahrrad, Ruderboot, zu Fuß) und die lokale Wirtschaft unterstützen (z. B. Geschäfte, Restaurants, Tourguides).
6. An CleanUps teilnehmen
Du kannst natürlich auch noch eine Schippe drauflegen und dich an sogenannten "CleanUps" beteiligen. Dabei handelt es sich um Aktionen, bei denen Reisende gemeinsam Müll aus der Natur aufsammeln. Informationen darüber, wo und welche CleanUps an deinem Reiseziel stattfinden, kannst du dir im Internet besorgen - einfach mal die Suchmaschine deines Vertrauens anschmeißen.
7. Mit der Kultur vor Ort beschäftigen
Sich im Vorfeld einer Reise ein paar Wörter und Sätze in der jeweiligen Landessprache anzueignen und über die kulturellen Gepflogenheiten vor Ort zu informieren, schützt dich nicht nur davor, in etwaige Fettnäpfchen zu treten, sondern zeigt darüber hinaus Respekt vor den Menschen und ihrer Lebensweise. Auch das ist ein Kriterium für nachhaltigen Tourismus.
Weiterführende Informationen
Du bist interessiert und möchtest dich tiefergehend mit nachhaltigem Reisen auseinandersetzen? Dann schau doch mal auf der Website des Umweltbundesamts vorbei - hier findest du jede Menge Hintergrundinformationen und Statistiken zu den Umweltauswirkungen touristischer Aktivitäten.
Darüber hinaus ist das Internet voll mit Tipps für nachhaltige Reiseziele, die du ohne Flugzeug erreichen kannst und die trotzdem jede Menge Urlaubsspaß bieten.
Lass dich inspirieren!
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