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"Mohrenstraße" wird unverzüglich umbenannt

Die umstrittene Mohrenstraße in Berlin wird umbenannt – damit geht ein hitziger Konflikt in seine eventuell letzte Runde.

Die Mohrenstraße in Berlin
Die Mohrenstraße in Berlin wird umbenannt Foto: imago images / Christian Spicker
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"Mohrenstraße" wird unverzüglich umbenannt

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Berlin-Mitte will die umstrittene Mohrenstraße ohne Bevölkerungsbeteiligung umbenennen, wie die "Welt" berichtet. Anlässlich einer Debatte über rassistische Begriffsbezeichnungen im öffentlichen Raum ist in den letzten Wochen, auch im Zuge der "Black Lives Matter"-Bewegung, die Berliner Mohrenstraße in den Fokus der Kritik geraten.

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Der neue Name

Der neue Name lautet Anton-Wilhelm-Amo-Straße, wie das Büro der BVV am 21. August 2020 bestätigte. In dem Beschluss der Behörde heißt es unter anderem, das Bezirksamt werde ersucht, "unverzüglich den Vorgang zur Umbenennung zu starten."

Zur Begründung für die Umbenennung der Mohrenstraße führt die BVV an, dass nach heutigem Demokratieverständnis der bestehende rassistische Kern des Namens belastend sei und dem nationalen und internationalen Ansehen Berlins schaden würde.

Wer ist Anton Wilhelm Amo?

Anti-Rassismus-Initiativen begrüßten die Umbenennung umgehend. AfD und CDU waren bis zuletzt dagegen.

Anton Wilhelm Amo wurde um 1703 im heutigen Ghana geboren und gilt als der erste bekannte Philosoph und Rechtswissenschaftler afrikanischer Herkunft in Deutschland, nachdem er als Kind versklavt wurde.

Das genaue Todesjahr von Arno ist unbekannt; auf seinem Grabstein vor dem Fort Shama in Ghana ist jedoch das Sterbejahr 1784 vermerkt.