Wurde Martin Luther King das Opfer einer FBI-Verschwörung?
Es ist der 4. April 1968. Die Abenddämmerung bricht an, als Martin Luther King auf den Balkon des "Lorraine Motel" tritt. Um 18.01 Uhr fällt ein Schuss – und trifft den Bürgerrechtler tödlich.
Mord an Martin Luther King
Wenige Minuten später findet das FBI die Tatwaffe in einem Raum, der dem Balkon direkt gegenüber liegt. Kurz darauf präsentiert der Geheimdienst den perfekten Verdächtigen: James Earl Ray ist angeblich ultrarassistisch, mehrfach vorbestraft und ein Jahr zuvor aus dem Gefängnis entflohen. Und: Ray gesteht die Tat umgehend.
Doch die Zweifel kommen, noch bevor Martin Luther King beigesetzt ist: Ray widerruft sein Geständnis und beteuert bis zu seinem Tod 1998 seine Unschuld. Im Badezimmer, von dem aus Ray geschossen haben soll, finden die Ermittler keinen einzigen Fingerabdruck, kein einziges Haar von ihm. Monate später kommen zwei ballistische Gutachten unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass die vom FBI vorgelegte Remington Gamemaster Modell 760 unmöglich die Tatwaffe sein kann.
Martin Luther King vom FBI ermordet?
Dann meldet sich plötzlich ein Sheriff aus Missouri namens Jim Green. Er schwört, dass das FBI Martin Luther King erschossen hat und dass Ray als Sündenbock ausgewählt worden sei. Übereinstimmend mit diversen Augenzeugen sagt Sheriff Green zudem, dass die Schüsse nicht aus dem Badezimmer, sondern von einem Platz hinter einem dichten Buschwerk in der Nähe abgefeuert worden seien.
Im Jahr 1993 erzählt schließlich Lloyd Jowers, der in dem Restaurant gegenüber dem Motel arbeitete, dass er 100.000 Dollar bekommen habe, um einen Killer anzuwerben: "Und das war nicht James Earl Ray!" Die darauf angesetzte Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass nicht eindeutig geklärt wurde, wer für das Attentat verantwortlich ist. Der Fall bleibt ein Cold Case.
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