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Sehenswürdigkeiten in Leipzig: DAS muss man unbedingt gesehen haben

Sehenswürdigkeiten in Leipzig sind gerade schwer angesagt, genau, wie der Rest der Stadt. Diese Top-Five sollte man auf jeden Fall gesehen haben.

Leipzig
Leipziger Sehenswürdigkeiten. Foto: iStock / kamisoka
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Leipzig: Sehenswürdigkeiten

Leipzig hat viele Sehenswürdigkeiten, aber wenn Historie mit jüngster Vergangenheit verknüpft wird und daraus eine spannende Location wird, die lebendige Geschichte widerspiegelt, dann hat man die besten Sehenswürdigkeiten der Stadt gefunden.

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Nikolaikirche

Nikolaikirche
Historische Stätte: Die Nikolaikirche. Foto: iStock / robertkuehne

Sie ist das älteste noch erhaltene Gebäude Leipzigs und die Friedensdemos der DDR-Bürger nahmen hier ihren Anfang. Allein das qualifiziert die Nikolaikirche schon zur Attraktion Nummer eins in Leipzig, aber darüber hinaus ist auch noch wunderschön.

Das Äußere hat seit ihrer Gründung im Jahre 1165 natürlich einige Überarbeitungen erfahren und wie so viele andere bedeutende Bauwerke in Deutschland im Stil romanisch begonnen, ist dann zu gotisch übergegangen und wurde schließlich, vor allem innen klassizistisch überarbeitet.

Vor allem die tragenden Säulen sind eine Pracht und allein die Tatsache, dass sie rosa gestrichen sind, dürfet den ein oder anderen Schnappschuss wert sein.

Diese Farbe bietet einen hervorragenden Kontrast zum Grün der aus den Säulen erwachsenden "Palmen", die sich mit ihren "Trieben" gen Deckengewölbe recken. In besagtes Gewölbe wurden Kassetten eingelassen, die ebenfalls farbenfroh bemalt sind.

Diese Farbgestaltung ist ungewöhnlich und hat darüber hinaus den Effekt, dass das Innere des Gotteshauses hell und freundlich wirkt.

Geschichte wurde in der Nikolaikirche gleich mehrfach geschrieben. 1539 hielt ein gewisser Martin Luther hier eine seiner ersten reformatorischen Predigten.

1724 wurde die Johannespassion von Johann Sebastian Bach uraufgeführt und in den 1980er Jahren des vorigen Jahrhunderts gründete sich in der Kirche die Keimzelle der Montagsdemonstrationen, die maßgeblich zum Kollaps der DDR beigetragen haben.

Völkerschlachtdenkmal

Völkerschlachtdenkmal
Das riesige Völkerschlachtdenkmal. Foto: iStock / sharrocks

Natürlich dieses Denkmal eine Sehenswürdigkeit, schon allein wegen seiner schieren Größe: 91 Meter hoch, mit einer 68 Meter hohen Kuppelhalle im Inneren, fußend auf 65 Fundamentpfeilern und mit 26.500 verbauten Natursteinblöcken etwa 300.000 Tonnen schwer.

Das zum Denkmal dazugehörige Wasserbecken misst 162 x 79 Meter, seine Wasserfläche bedeckt über 11.000 Quadratmeter.

Aber auch die historische Bedeutung wiegt schwer im Katalog der "Muss man gesehen haben"-Lokalitäten.

Als weithin sichtbares Zeichen des Sieges über Napoleon und in Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 vollendete man unter Anleitung des Architekten Bruno Schmitz exakt 100 Jahre später ein Monument, dass auch heutige Besucher immer noch beeindruckt.

Das Denkmal kann täglich besichtigt werden. Von April bis Oktober hat es zwischen 10 und 18 Uhr, von November bis März zwischen 10 und 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 8 Euro.

Auerbachs Keller

Auerbachs Keller
Schon Goethe hat hier gezecht: Auerbachs Keller. Foto: iStock / tupungato

Es ist ein gewisser Johann Wolfgang Goethe (damals noch ohne "von"), der als Student gerne in Auerbachs Keller einkehrt, speist und geistige Getränke zu sich nimmt.

Dort sieht er auch zwei auf Holz gemalte Gemälde, die einen gewissen Dr. Faustus im Kreise seiner Studenten zeigen und wie er auf einem Fass zur Tür hinausreitet.

In seinem später Epoche machenden Werk "Faust. Der Tragödie erster Teil" nimmt er diese Szenen auf und setzt seinem Lieblingslokal damit ein literarisches Denkmal.

Dabei hat dieses Restaurant schon viel früher existiert. Bereits 1438 wurde hier, urkundlich festgehalten, Wein ausgeschenkt. Das Lokal existiert also schon deutlich über ein halbes Jahrtausend und wurde 1913 im Zuge der Errichtung des Messehauses Mädlerpassage (siehe nächster Punkt) erweitert.

Und bereits vor Goethe sagte man über die berühmte Einkehr

"Wer nach Leipzig zur Messe gereist,
Ohne auf Auerbachs Hof zu gehen,

Der schweige still, denn das beweist:
Er hat Leipzig nicht gesehn."

Dies möge sich bitte jeder Leipzig-Reisende zu Herzen und in Auerbachs Keller Platz nehmen. Wohl bekomm’s!

Adresse: Grimmaische Strasse 2-4, 04109 Leipzig. Es empfiehlt sich vor einem Besuch, Plätze zu reservieren. Online geht das hier.

Mädlerpassage

Zentral und mitten im Gewimmel der Innenstadt liegt eine der prächtigsten Einkaufspassagen Deutschlands.

Das durchgängige Glasdach erinnert in seiner Wirkung an die Galleria Vittorio Emanuele II am Domplatz in Mailand und ist grundsätzlich klassizistisch, versetzt mit Stilelementen der Antike.

Am Eingang wird er Besucher von zwei lebensgroßen weiblichen Figuren begrüßt, die mit Vase und Weintrauben in den Händen die Bedeutung von Auerbachs Keller, Leipziger Porzellan und allgemein Leipzigs als Messestadt hinweisen.

Der namensgebende Lederfabrikant Anton Mädler erwarb im Jahre 1911 das historische Grundstück und ließ auf ihm nach Plänen des Architekten Theodor Kösser eine prachtvolle Ladenpassage bauen.

Auerbachs Keller, bekannt vor allem durch seine Verewigung in Goethes "Faust", wurde umgebaut, erweitert und in die Passage integriert.

In 20 gepflegten Geschäften kann der Shopoholic seinen Kaufrausch ausleben, dazu locken Restaurants. In den Obergeschossen finden sich heute Bürogebäude, im Untergeschoss lädt noch immer Auerbachs Keller zum Trunk.

Gewandhaus

Das Gewandhaus ist ein Konzertgebäude und seit 1781 Heimstätte des Gewandhausorchesters, seine Historie reicht aber bis ins Jahr 1498 zurück. Als Zeughaus errichtet und als Warenhaus der Tuch- und Wollwarenhändler genutzt, etabliert sich bald der Name Gewandhaus.

1743 gründet sich aus 16 Leipziger Kaufläuten der Konzertverein "Großes Concert" und noch im gleichen Jahr findet das erste Konzert statt.: Das Gewandhausorchester war geboren. Es bestand in seiner Anfangszeit nur aus 16 Musikern.

Im Laufe der Zeit erleben viele Werke, die noch heute fester Bestandteil des Kanons klassischer Musik sind, ihre Aufführung. Bedeutende Kapellmeister arbeiten im Gewandhaus, wie zum Beispiel Felix Mendelssohn Bartholdy.

Ein Umbau im Jahre 1842 ermöglicht die neue Kapazität von 1.000 Konzertbesuchern. 1884 wird im Musikviertel das sogenannte zweite Gewandhaus gebaut. 1943 wurde es bei allierten Luftangriffen schwer beschädigt und 1968 endgültig abgerissen.

Seit 1977 steht der aktuelle Gewandhausbau am Augustusplatz, gegenüber dem Leipziger Opernhaus. Architektonisch nicht jedermanns Sache, beinhaltet es im Foyer das mit 714 Quadratmetern Fläche größte Deckengemälde Europas (Sighard Gille, 1980-81).

Männersache-Tipp: Leipzig-Plagwitz

Leipzig, Stadtteil Plagwitz
Der Kiez von Leipzig: Stadtteil Plagwitz. Foto: iStock / typo-graphics

Vor allem bei jungen Menschen ist Leipzig momentan derart angesagt, dass man es auch "Hype-zig" nennen könnte. Der ehemalige Industriestandort glänzt mit allem, was der junge Mensch, der "urban wanderer" so benötigt.

Dazu gehören alternativer Charme, Industrieromantik, bevölkert von (Lebens-)Künstlern und Studenten. Wenn dann noch Kneipen, Cafés und kleine Geschäfte dazukommen, ist die Parallelwelt zur glattgekämmten Leipziger Innenstadt perfekt.

Plagwitz ist der neue Kiez von Leipzig und er bietet alles, was man sich von einem echten alternativen Szeneviertel verspricht. Einfach mal draufloslaufen und schauen, wo man ankommt. Lohnt sich.

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