"Nicht nur meine Fresse hinhalten": Jan Delay im MNRS-Interview über Werbung, Wasser & Wandel
In Sachen Rap ein Profi, aber als Werbefigur ein absoluter Beginner: Wir haben mit Jan Delay über aktuelle Projekte und das Leben an sich gesprochen!
Jan Delay zählt zweifelsohne zu den lebenden Legenden des deutschen Hip-Hop. Als Teil der Formation Absolute Beginner (heute Beginner) und des Labels Eimsbush schrieb der Hamburger bereits Ende der 1990er-Jahre Musikgeschichte.
Aber auch solo war und ist Jan Delay erfolgreich. Sein jüngstes Album "Earth, Wind & Feiern" erschien 2021 und hielt sich 19 Wochen in den deutschen Charts, die drei Platten zuvor erreichten allesamt Goldstatus.
Bekannt ist der Fan von Werder Bremen außerdem für sein politisches Engagement sowie Sonnenbrille, Hut und Anzug. Wofür er zumindest bislang nicht bekannt war: als jemand, der für Produkte und Unternehmen Werbung macht.
Das ändert sich gerade, denn Jan Delay ist aktuell als Testimonial für die Wasseraufbereitungsfirma Grünbeck im Einsatz. Wir wollten wissen, warum er diesen Weg einschlägt und haben die Gelegenheit genutzt, dem beliebten Musiker auch ein paar private Fragen zu stellen.
Viel Spaß mit dem Interview!
MNRS-Interview mit Jan Delay
MNRS: Du bist nicht unbedingt als Werbefigur bekannt - warum nun die Kooperation mit Grünbeck?
Jan Delay: Ich habe das bisher selten bis nie gemacht. Und jetzt ist es tatsächlich das erste Mal, dass ein Unternehmen auf mich zugekommen ist und ich gedacht habe, das ist eine gute Sache, das kann man gut vertreten. Das Produkt ist gut, die Sache, die die machen, ist gut, und vor allem die Firma ist gut.
Die Firma Grünbeck ist im Bereich der Wasseraufbereitung seit sehr, sehr langer Zeit tätig. Sie haben gesagt, sie würden gerne etwas mit mir machen und dass das so passiert, wie ich das möchte. Und ich darf eigene Ideen einbringen und das Ganze soll stilsicher sein und mit Humor. Also einfach nicht nur meine "Fresse" hinhalten. Sondern auch irgendwie im Prinzip so ein bisschen mein ganzes Ding mitbringen.
MNRS: Du hast sogar einen Song, der "Wassermann" heißt - was bedeutet Wasser für dich?
Jan Delay: Okay, pass auf. Da kann ich einfach nur mich selber zitieren aus dem Song:
"Ich hab' Wasser um mich rum, Wasser in mir drin. Was hab' ich gesagt? Wasser ist der King
Wasser in mich rein, Wasser für die Welt!
Was soll ich sagen? In Hamburg geboren
Wasser kommt von oben, Wasser kommt von vorn
Wasser number one, nix ist so wichtig
Und wenn du Müll reinschmeißt, dann fick dich, ich krieg' dich."
Wasser wird immer, immer, immer wichtiger. Naja und ich hoffe, Grünbeck spielt eine Rolle da drin. Dass diese Firma mit dazu beitragen kann, dass trinkbares Wasser für alle weiterhin verfügbar ist bzw. für noch mehr Leute verfügbar ist.
Jan Delay: "Das Auge hört mit!"
MNRS: Wolltest du eigentlich immer schon Musiker werden oder hattest du früher andere Berufswünsche?
Jan Delay: Als ich klein war, wollte ich eigentlich nie Musiker werden. Eher alles Mögliche, mal Tierarzt, mit zehn wollte ich mal ein paar Tage lang Börsenmakler werden (schmunzelt) und mit 13 Koch.
MNRS: Warum Anzug und Hut?
Jan Delay: Ich finde, wenn man sich auf 'ne Bühne stellt und eine Show und Musik präsentiert, hört das Auge auch mit. Und dann sollte man sich auch in einem schönen entertainenden Bild zeigen und nicht im Wohlfühlpullover.
MNRS: Wo und wie machst du am liebsten Urlaub?
Jan Delay: Da, wo's schön ist. Ibiza und Portugal.
MNRS: Wichtigste Lektion als Vater?
Jan Delay: Dass man sich zwar immer sehr viele Sorgen machen kann und auch sollte, aber sich am Ende meistens alles auch wieder einrenkt. Gerade was so Entwicklungssachen angeht.
MNRS: Aktuelle(r) Lieblingsserie oder -film?
Jan Delay: Die letzte Serie, die ich richtig krass gefeiert hab', war "Winning Time" über den Aufstieg der Los Angeles Lakers 1979. Wo sie dann mit Magic Johnson zehn Titel hintereinander gewonnen haben. Oder - keine Ahnung - vier.
MNRS: Kuh-, Hafer-, Soja-, Mandel-, Reis-, Erbsen- oder gar keine Milch?
Jan Delay: Auf jeden Fall keine Kuhmilch mehr, dafür gerne Hafer und Mandel.
Neues Beginner-Album?
MNRS: Wie hat sich das Männlichkeitsbild deiner Meinung nach gewandelt und was hältst du davon?
Jan Delay: Es hat sich auf jeden Fall gewandelt innerhalb der letzten 20, 30 Jahre und ich finde das sehr gut. Weil ich finde, das hat sich zum Guten gewandelt. Da ist noch Luft nach oben und es muss sich eigentlich noch viel mehr wandeln, weil letztendlich geht es ja um eine Gleichstellung mit der Frau. Dass wir genauso viele Rechte haben wie die (lacht), nein Quatsch. Andersrum.
MNRS: Was steht für die Zukunft an? Wird es z. B. ein neues Beginner-Album geben?
Jan Delay: Ma' kucken. Wir machen auf jeden Fall Musik zusammen und haben Spaß. Wenn das richtig viel Spaß macht und da geile Songs bei rauskommen, dann wird's bestimmt noch 'ne Platte geben.
MNRS: Vielen Dank für das Gespräch!