007

Ist James Bond ein Sexist und Vergewaltiger?

Die junge Generation, auch Millennials genannt, entdecken die alten "James Bonds"-Filme für sich. Allerdings sind nicht alle begeistert von dem 007-Agenten – einige sogar richtig wütend.

Sean Connery und Daniel Craig als James Bond
Sean Connery und Daniel Craig als James Bond Foto: MGM / Sony Pictures
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Klassiker der Kinogeschichte und aus unserer Popkultur nicht mehr wegzudenken. James Bond ist eine der bekanntesten fiktiven Figuren des 20. Jahrhunderts. 55 Jahre und sechs Darsteller später flimmert der britische Geheimagent immer noch über die Leinwände.

Dabei ging er stets mit der Zeit und passte sich den politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der echten Welt an. Zu einem gewissen Grad wenigstens, sollte die Figur doch ihre charakteristischen Eigenschaften (lakonischer Witz, raue Männlichkeit, unwiderstehlicher Sexappeal und lässige Coolness) nicht verlieren. Und genau das stört die Millennials. Im Video unten eine Auswahl fragwürdiger Verhalten des beliebten Agenten. 

Judi Denchs Figur M brachte es auf den Punkt und nannte Bond "einen sexistischen, misogynen Dinosaurier, ein Relikt des Kalten Krieges". Daniel Craigs Bond wurde zwar mehr oder weniger erfolgreich ins 21. Jahrhundert eingeführt, aber vor allem die älteren Filme stoßen heute auf teils großes Unverständnis.

In "Goldfinger" gibt Bond einer Gespielin eine Klaps auf den Hintern, gefolgt von den Worten: "Geh jetzt, die Männer müssen was besprechen". Im selben Film zwingt er Pussy Galore zum Sex (alleine der Name ist Sexistisch). In "Thunderball" erpresst Bond eine Pflegerin zum Sex und auch in "Skyfall" schleicht sich der 007-Agent ungefragt zu einer Frau unter die Dusche.

Mittlerweile ist James Bond Teil der #MeToo-Debatte geworden. Nicht nur Sexismus, auch aggressives sexuelles Verhalten bis hin zur Vergewaltigung werden ihm vorgeworfen. Der Autor des Artikels unter dem Titel "Der Spion, der mich vergewaltigte" befürwortet, dass man James Bond in der heutigen Welt nicht mehr als Vorbild für Männer beziehungsweise männliches Verhalten nehmen dürfe.

James Bond wird aber von der Leinwand nicht verschwinden, dafür ist die Reihe zu erfolgreich. Kritiker fordern, die Figur verstätkt an die reale Welt anpassen – wie bereits gesagt, Bond hat immer den Zeitgeist widergespiegelt.

Die Frage nach einem dunkelhäutigen Bond steht schon lange im Raum. Seit kurzem wurden Stimmen lauter, James Bond zu einer Frau zu machen. Für den kommenden Bond, der am 08. November 2019 anläuft, behält erst einmal Daniel Craig die Lizenz zum Töten.