In Indien steht die Vogelscheuche mit dem meisten Sex-Appeal
Wir alle haben auf die ein oder andere Art und Weise unseren ganz speziellen Aberglauben. Einige meinen, sie hätten sieben Jahre Unglück (oder schlechten Sex), nachdem sie einen Spiegel zerbrochen haben. Andere freuen sich über ein vierblättriges Kleeblatt.
Fußballtrainer sind bei einer Siegesserie kaum aus ihrem vermeintlichen Glückspulli herauszuschälen und Farmer bauen offensichtlich auf Vogelscheuchen mit speziellen Features. Manche haben da ganz besondere Exemplare.
So auch Chenchu Reddy, der auf einem Feld in Andhra Pradesh in Indien Kohl und Blumenkohl anbaut. Bis vor Kurzem immer mit erheblichen Verlusten, für die er neidische Nachbarn und Dorfbewohner verantwortlich macht.
Diese würden sein prächtig bestücktes Feld mit einem sogenannten "evil eye" anstarren, was selbstverständlich ein Verdorren eines Teils der Ernte zur Folge hat. Dagegen helfen keine normalen Vogelscheuchen, keine Metallplatten mit aufgemalten Dämonen oder ähnliches.
Aber jetzt hat er seine Abwehrwaffe gefunden. Sie heißt Sunny Leone. Diese Dame ist mit "exotic actress" nur unzureichend beschrieben, in Westeuropa und den USA dürfte die korrekte Umschreibung "Pornstar" lauten.
Nun ist besagte Dame nicht persönlich anwesend, aber immerhin hat der Farmer in der nächstgrößeren Stadt ein Plakat von ihr drucken lassen. Und das steht jetzt am Rande seines Feldes.
Natürlich wirkt dieser mächtige Zauber. Seine Ernteerträge, so Chenchu Reddy, lägen seit der Implementierung des Bikini-Models bei annähernd 100 Prozent.
Eine logische Erklärung hat er für diesen Erfolg auch parat. Wenn jetzt Dorfbewohner an seinem Feld vorbeigingen, könnten sie kein "evil eye" mehr anwenden, denn ihre Augen würden natürlich auf Sunny Leone und ihren drallen Kurven liegen.
Angst vor den Behörden hat er im teils doch recht prüden Indien nicht: "Die Pappnasen haben sich hier noch nie blicken lassen, sie werden jetzt wohl nicht damit anfangen."
Bei allem Respekt, Herr Reddy, aber da wäre ich mir nicht so sicher. Der ein oder andere Ordnungshüter könnte sich vielleicht doch bemüßigt fühlen, die Vogelscheuche zu untersuchen. Rein wissenschaftlich, versteht sich. Muss ja schließlich alles seine Ordnung haben. Auch in Indien.