Männerhelden

Was macht Guido Buchwald heute?

Guido Buchwald wurde unsterblich im WM-Finale von Rom 1990, wo er einen gewissen Diego Maradona komplett abmeldete. Was macht Guido Buchwald heute?

Guido Buchwald
Guido Buchwald 1979 Foto: IMAGO / Sportfoto Rudel
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Guido Buchwald: Stuttgarter Bub

Guido Ulrich Buchwald wurde am 24. Januar 1961 in West-Berlin geboren, siedelte mit seiner Familie aber schon 1962 in die schwäbische Provinz über, genauer gesagt nach Wannweil bei Reutlingen.

Er machte eine Ausbildung zum Elektroinstallateur und spielte schon früh Fußball und dies auch sehr erfolgreich. Mit der A-Jugend der Stuttgarter Kickers wurde er in der Saison 1978/79 Deutscher A-Jugendmeister.

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Unter anderem dieser Erfolg ebnete ihm den Weg in die Bundesliga, zum große Bruder der Kickers, dem VfB Stuttgart. In insgesamt elf Jahren absolvierte er 325 Bundesligaspiele für den Verein und konnte 28 Tore erzielen – eine gute Quote für einen Abwehrspieler

1986 erreichte er mit dem VfB das DFB-Pokal-Endspiel und 1989 das UEFA-Pokal-Finale. Beide Matches wurden allerdings verloren. 1984 und 1992 wurde er dafür Deutscher Meister. In letzterer Saison sorgte Buchwald im letzten Spiel gegen Bayer Leverkusen mit einem Kopfball in der 86. Minute für den Siegtreffer und die entscheidenden Punkte im Meisterschaftsduell mit Eintracht Frankfurt.

Guido Buchwald in Japan

1994 wechselte er dann in die japanische J-League zu Urawa Red Diamonds. Nach 127 Spielen, in denen er 11 Tore schoss, kehrte er 1997 in die Bundesliga zurück, um den stark abstiegsbedrohten Karlsruher SC zu retten.

Dies gelang jedoch nicht und Buchwald stieg mit dem KSC in die zweite Bundesliga ab. Dort kam er noch zu 31 Einsätzen und beendete danach seine aktive Fußballer-Karriere.

Guido Buchwald: Nationamannschaft

Parallel zu seiner Vereinskarriere wurde er 1984 in die Nationalmannschaft berufen, für die er ein ganzes Jahrzehnt tätig war und in 76 Spielen 4 Tore erzielte.

Sein größter sportlicher Erfolg ist der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1990 mit Kollegen wie Lothar Matthäus, Andreas Brehme, Jürgen Klinsmann und Rudi Völler.

Er selbst hatte es im Endspiel mit niemand Geringerem zu tun als Diego Armando Maradona. Der sah im ganzen Spiel kein Land gegen Buchwald und konnte keine Akzente setzen, wie noch vier Jahre zuvor, als Argentinien Deutschland im Finale besiegte.

Die Legende besagt, dass er seit diesem Endspiel seinen Spitznamen "Diego" weg hat, was allerdings nicht stimmt. Dieser wurde ihm vielmehr schon nach dem Achtelfinalspiel gegen die Niederlande verpasst, als er vor seiner Flanke auf Jürgen Klinsmann, der daraufhin das entscheidende 2:1 schoss, einen Übersteiger produzierte.

Die entscheidende Szene kann man sich in diesem Video noch einmal anschauen (Übersteiger und Flanke ab 2:36 min).

Was macht Guido Buchwald heute?

Wie viele ehemalige Bundesligaspieler versuchte sich auch Guido Buchwald nach seiner aktiven Karriere als Manager bei einem Profi-Verein. Zunächst wurde er Sportdirektor beim KSC, bevor er 2001 in seine Heimat zurückging und den gleichen Posten bei den Stuttgarter Kicker bekleidete.

Von 2004 und 2006 war er zunächst Berater, dann Trainer bei seinem ehemaligen Verein Urawa Red Diamonds. Mit ihnen schaffte er das Kunststück des Doubles, also dem Gewinn von Pokal und Meisterschaft, was ihn in Japan als Guido-san endgültig zur Legende machte.

2007 wurde Guido Buchwald Cheftrainer bei Alemannia Aachen, hielt sich aber wegen anhaltender Erfolglosigkeit nur fünf Monate im Amt. 2010 wurde er ins Präsidium der Stuttgarter Kickers gewählt, war interimsweise auch kurz Trainer und trat 2013 aufgrund interner Streitigkeiten zurück.

Von 2015 bis 2019 war er für den VfB Stuttgart vor allem im asiatischen Markt als Talentscout unterwegs, ließ aber auch hier das Amt wegen interner Querelen ruhen. Ganz weg kommt er aber nicht von diesem Verein: Momentan (Juni 2020) denkt er etwas lauter darüber nach, eventuell das Präsidentenamt des VfB Stuttgart anzustreben.

Fotogalerie: So sieht Guido Buchwald heute aus

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