Wo lagern die größten Geheimnisse der Welt?

Fast jeder von uns war schon einmal hier – allerdings nicht als Person, sondern als Datenpaket: Die sogenannten Google Data Centers sind auf der ganzen Welt verteilt.

Jede der täglich 3,5 Milliarden Suchanfragen bei Google landet hier, fast 500 Millionen E-Mail-Konten und mehr als 20 Milliarden Internetseiten sind hier auf Tausenden Servern katalogisiert und gespeichert. Fast jedes Geheimnis, das verschlüsselt oder unverschlüsselt seinen Weg ins Internet fand, lagert hier. Dementsprechend gesichert sind die Google Data Centers.

Eine der größten dieser digitalen Schatzkammern steht in Lenoir, im US-Bundesstaat North Carolina. Nur wer einen gültigen Ausweis hat und auf einer autorisierten Zugangsliste steht, darf das 46 000 Quadratmeter große Gelände betreten.

Auf der Anlage erwarten den Besucher zunächst ausgedehnte Grünanlagen und ein Teich; von dem sollte man sich aber möglichst fernhalten, denn dort schwimmen Alligatoren herum. Durch die Sicherheitsschleuse im Korridor gelangt man nur nach einer zusätzlichen Prüfung durch einen biometrischen Irisscanner. Erst wenn diese Prüfung bestanden ist, betritt man das Herz von Google – eine gigantische Halle mit 50 000 ratternden Servern.

Der Komplex ist so groß, dass sich das Personal dort mit Fahrrädern oder Tretrollern fortbewegt. Das Google Data Center in Lenoir ist eines der wenigen Zentren, zu denen jemals einigen ausgewählten Journalisten der Zutritt gewährt wurde. Die meisten der anderen digitalen Schatzkammern von Google auf dem Globus bleiben streng abgeriegelt.

Es wird vermutet, dass der Multi-Milliarden-Dollar-Konzern mittlerweile über mehr als ein Dutzend Data Centers verfügt, auch in Europa und Asien. Insgesamt sollen die Anlagen für 1,5 Prozent des globalen Stromverbrauchs verantwortlich sein. Viel mehr weiß man jedoch nicht über diese geheimen Orte. Denn seine Geheimnisse schützt Google um jeden Preis – wenn es sein muss, eben auch mit Alligatoren.