Einer der besten Stürmer aller Zeiten

Gerd Müller ist tot: Nachruf auf eine Fußball-Legende

Gerd Müller war "kleines dickes Müller" und "Bomber der Nation", feierte mit Bayern München und der Nationalmannschaft zahllose Triumphe. Abschied von einer Legende.

Gerd Müller
Gerd Müller: Der "Bomber der Nation" ist tot. Foto: IMAGO / Horstmüller
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Gerd Müller ist tot

Gerd Müller, ehemaliger Spieler des FC Bayern München und der Nationalmannschaft, ist tot. In 427 Bundesliga-Partien schoss er 365 Tore - ein bis heute gültiger Rekord. Auch war er der erste, der Torschützenkönig mit 40 Treffern in einer Saison wurde.

Dieser Rekord wurde erst in der abgelaufenen Spielzeit 2020/21 von Robert Lewandowski um einen Treffer überboten. Dennoch gilt Gerd Müller - auch wegen seiner Erfolge in der Nationalmannschaft, mit der er durch sein Tor gegen Holland im Finale zum 2:1 im Jahr 1974 Weltmeister wurde - als einer der besten Stürmer aller Zeiten.

Wechsel zum FC Bayern München

Tore schießen konnte er von Anfang an. Für den TSG Augsburg 85 kam er als 17-Jähriger bereits auf 47 Tore in 28 Spielen. Die Münchener Vereine wurden auf ihn aufmerksam. Da er sich bei 1860 keine Chancen auf einen Stammplatz ausrechnete, unterschrieb er einen Vierjahresvertrag bei den Bayern. Die Ablösesumme betrug 4.400 DM.

Entdeckt und gefördert hat den späteren Weltstar dann der damalige Bayern-Trainer Zlatko "Tschick" Čajkovski, der allerdings anfangs so gar nicht von ihm begeistert war: "Was soll isch mit dieses Junge, diese Figur, unmöglich!" Er war es auch, der ihm den prägenden, wenn auch wenig schmeichelhaften Titel "Kleines dickes Müller" verpasste, eine Umschreibung, die noch heute jeder auch nur halbwegs an Fußball Interessierte kennt.

Aufstieg zum Weltstar

Aber trotz seiner untersetzten Figur war sein Aufstieg zum Stürmer-Giganten nicht mehr aufzuhalten. In der Saison 1966/67 wurde er erstmals Torschützenkönig der Bundesliga und zum "Spieler des Jahres" ernannt.

Dann folgten Titel auf Titel. Bis Mitte der 70er-Jahre war der FC Bayern München das Maß aller Fuball-Dinge. Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger, Europapokal-der-Landesmeister-Sieger (Vorläufer der heutigen Champions-League), Weltpokal-Sieger. Europameister 1972. Weltmeister 1974. Gerd Müller hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.

Karriereausklang in den USA

Nachdem ihm zwischenzeitlich ein extrem gut dotierter Vertrag des FC Barcelona vom DFB auf mehr oder weniger erpresserische Weise verboten wurde - bei Wechsel keine Berücksichtigung bei der anstehenden WM 1974 - unterzeichnete Müller zum Ende seiner Karriere bei den Fort Lauderdale Strikers aus den USA, auch auf Vermittlung des bereits in den Vereinigten Staaten kickenden Franz Beckenbauer. Auch dort schoss Müller Tore wie am Fließband.

Nach dem endgültigen Abschluss seiner Karriere eröffnete er ein Steakhouse, dem aber die amerikanische Kundschaft fernblieb und welches hauptsächlich von deutschen Touristen lebte. Er fühlte sich dort auf den Präsentierteller gehoben und so kam zum finanziellen Misserfolg auch noch persönliches Unwohlsein in seiner neuen Rolle. Müller suchte Trost im Alkohol.

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Alkohol und Alzheimer

Zurück in Deutschland begann er auf Anraten alter Weggefährten wie Uli Hoeness und Franz Beckenbauer eine Entziehungskur, die er erfolgreich abschloss und beim FC Bayern eine Anstellung als Stürmer- und Torwarttrainer der zweiten Mannschaft erhielt.

Im Jahr 2014 wurde bei Müller Alzheimer diagnostiziert. Seitdem wurde er professionell betreut. Am frühen Sonntagmorgen des 15. August 2021 starb er in München. Gerd Müller wurde 75 Jahre alt.

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