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Gender-Gerechtigkeit: Deutsche Großstadt will Straßen umbenennen

In Köln ist eine Debatte um die Straßennamen entbrannt. Diese seien nicht gendergerecht, da nur wenige nach Frauen benannt sind. Das soll sich jetzt ändern.

Straßenschild
Konrad Adenauer nicht weiblich genug: Deutsches Straßenschild Foto: iStock / Cineberg
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De Mathematik gibt den Kämpfern für Gender Equality, wie das auf Neudeutsch heißt, recht: 90 Prozent der Straßennamen, so wurde festgestellt, tragen männliche Namen und nur 10 Prozent weibliche. Gleichzeitig machen Frauen 51 Prozent der Bevölkerung aus.

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Wie der Stern berichtet, soll dieses Ungleichgewicht nun behoben werden. Das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt sowie SPD und Linke weist außerdem darauf hin, dass immer noch viele Straßennamen die Last des kolonialen Erbes widerspiegeln und ebenfalls ersetzt werden sollten.

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Weiblicher und anti-kolonialer

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) sagt dazu: "Frauen stellen (...) nicht nur 51 Prozent der Bevölkerung, sondern sind entscheidend in der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft".

Zuspruch erhalten sie von Manfred Richter, dem ordnungspolitischen Sprecher der Grünen: "Straßenschilder in Köln haben in vielen Fällen immer noch einen Bezug zur kolonialen Ausbeutung oder drücken keine Gender-Gerechtigkeit aus. Wir brauchen dringend ein Update für eine zeitgemäße Benennung unserer Straßen und Plätze."

Nachhaltige Zeichen setzen

Bereits Anfang April 2022 soll nun ein Ausschuss darüber tagen, wie die beschlossenen Maßnahmen angegangen und umgesetzt werden können. Richter fügt an, worum es der Arbeitsgruppe mir ihrer Aktion hauptsächlich geht:

"Wir wollen die Stärke von Vielfalt zeigen und die heute starke Rolle von Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vermitteln. Mit neuen Bezeichnungen können wir ausdrücken, wo wir als Stadtgesellschaft stehen und ein nachhaltiges Zeichen setzen für Akzeptanz, Frieden und Gleichheit."

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