Forschern gelingt es erstmals, Marihuana im Labor zu züchten
Wissenschaftlern der University of California ist es gelungen, im Labor eine Cannabisverbindung herzustellen, anstatt sie von einer Pflanze zu gewinnen.
Im Labor hergestelltes Marihuana
Die Wissenschaftler haben gentechnisch veränderte Hefe entwickelt, um eine wichtige Komponente von Marihuana zu gewinnen, die ein Grundstoff für zwei der bekanntesten Verbindungen in der Pflanze ist: THC und CBD.
Das THC ist für den Rausch verantwortlich, CBD hingegen besitzt eine therapeutische Wirkung, die in den USA als Hauptbestandteil der ersten staatlich zugelassenen Marihuana-basierten Medikamente genutzt wird. Der Markt für CBD-basierte Anwendungen ist gigantisch und wird laut einer Analyse 2025 einen Markt im Wert von 16 Milliarden US-Dollar darstellen.
Die Vorteile
Die neue Entdeckung könnte einen wichtigen Schritt in der medizinischen Nutzung von Cannabis bedeuten. Das Verfahren im Labor ist schneller, effizienter und wesentlich günstiger als die traditionelle Methode. Zudem könnte die erleichterte Produktion generell einen schnelleren Eintritt von Cannabis in die Pharma- und Konsumgüterindustrie bedeuten: "Es könnte eine ganze Reihe neuer Produkte geben, die daraus entstehen könnten", so Jay Keasling von der University of California in Berkeley.
Die Produktion des Labor-Cannabis
Der Prozess hinter dem Labor-Cannabis nennt man synthetische Biologie. Dabei wird die DNA eines Basisorganismus wie Hefe oder E. coli so modifiziert, dass ein anderes Produkt entsteht. In der Biosynthese werden die Fähigkeiten der Zellen genutzt, um beispielsweise Medikamente oder weniger gesundheitsschädliche Süßstoffe für Lebensmittel produziert.