Film-Update

"First Love": Takashi Miikes 103. Film ist ein explosiver Genre-Cocktail [Trailer]

In "First Love" geht es für Takashi Miike gewohnt absurd und brutal zur Sache. Wir konnten den Film vorab sehen und sagen euch, ob sich der 103. Film des Regisseurs lohnt.

First Love von Takashi Miike
"First Love" ist bereits Takashi Miikes 103. Film Foto: EuroVideo Medien
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Trailer zu "First Love"

Nach einem verlorenen Kampf und der Diagnose einer unheilbaren Krankheit stolpert Boxer Leo (Masataka Kubota) wie betäubt durch das nächtliche Tokio. Dort begegnet er zufällig der drogensüchtigen Prostituierten Monica (Sakurako Konishi), die gerade vor einem korrupten Polizisten flieht, der sie umbringen will. Leo rettet die junge Monica und ahnt nicht, das er damit in einen blutigen Strudel gerät, in dem sowohl die Yakuza als auch Auftragskiller der chinesischen Triaden mitmischen.

Hier der Trailer zu "First Love":

Der Film erscheint am 5. Mai 2020 auf Blu-ray, DVD und digital.

Takashi Miikes 103. FIlm

"First Love" ist Takashi Miikes 103. Film. Das allein ist bereits beindruckend und wird noch dadurch getoppt, dass der Regisseur 60 Jahre alt und erst seit knapp 30 Jahren im Filmbusiness aktiv ist.

"First Love" feierte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Cannes, wurde auch beim Toronto International Film Festival und in Deutschland im Rahmen des Fantasy Filmfest gezeigt. Der Film wurde durchaus positiv ausgenommen, Indiewire beschreibt ihn als "ein brutal abgefahrenes Yakuza-Gemetzel" und auch das renommierte Filmmagazin Sight & Sound preist den Film als "filmischen Rausch, wie er nur von Miike sein kann".

Unsere Kritik

"First Love" ist ein explosiver Genre-Cocktail, wie ihn Miike-Fans erwarten. Wieder einmal ist die Handlung in der Welt der Yakuza angesiedelt, in der es nicht nur um Ehre und Stolz geht, sondern auch um interne Machtkämpfe, Verrat und Intrigen. Dabei werden die japanischen Gangster schön durch den Kakao gezogen, insbesondere im krassen Finale, indem kein Auge trocken bleibt – vor Blut und Tränen des Lachens.

Leider muss man sagen, dass die Figuren recht eindimensional gezeichnet sind und mehr als Katalysator dienen, um die Zuschauer von einer Action-Szene zur nächsten zu befördern und schließlich bis zum bereits erwähnten Finale im Baumarkt, wo sich die unterschiedlichen Konfliktparteien nach und nach den Garaus machen.

"First Love" ist ein visueller Film, der aus der überzeichneten Gewalt, dem schwarzen Humor und der Absurdität der Handlung seinen Reiz zieht. Was er nicht ist, und das könnte man aufgrund des Titels zurecht vermuten, ist ein Liebesfilm.