Experten besorgt: Asteroid ändert plötzlich Flugbahn - kommt der Einschlag?
Der Asteroid Apophis ist ohnehin schon brandgefährlich aufgrund seiner Größe und Flugbahn. Jetzt wurde er sogar noch gefährlicher. Kommt es zur Kollision?
Ganz bestimmter Himmelskörper
Der Asteroid Apophis ist den Astronomen schon seit etlichen Jahren bekannt. Er wird konstant beobachtet, da er einer der wenigen Himmelskörper ist, der zeitgleich zwei Parameter aufweist:
Er ist groß genug, um bei einem Einschlag auf der Erde ein erneutes Massensterben auszulösen, wie es diese das letzte Mal vor 65 Millionen Jahren beim Aussterben der Dinosaurier erlebte. Und er hat eine Flugbahn, die ihn immer wieder bedrohlich nahe an unseren Heimatplaneten heranführt.
Wer oder was ist Apophis?
Apophis ist in der altägyptischen Mythologie die Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos. Da lag es für Astronomen wohl nahe, den erdnahen Asteroiden 2004 MN4 wegen seiner Größe und relativen Wahrscheinlichkeit, eines Tages mit der Erde zu kollidieren, nach diesem Gott zu benennen.
Apophis wurde am 19. Juni 2004 entdeckt und ist etwa 300 Meter lang. Im Falle eines Einschlags mit seiner momentanen Geschwindigkeit von 25.000 km/h würde der Asteroid etwa 900 Megatonnen TNT-Äquivalent freisetzen. Zum Vergleich: Die größte vom Menschen herbeigeführte Explosion (Zar-Bombe) entsprach 50 Megatonnen TNT.
Geringe, aber vorhandene Einschlagswahrscheinlichkeit
Das macht ihn aus der Sicht der Erdlinge, also uns, zum wahrscheinlich gefährlichsten Himmelskörper. Die letzte Schätzung der Möglichkeit eines Einschlags betrug 2,7 Prozent. Das klingt zunächst nach wenig. Wenn man aber erst mal realisiert hat, dass eine tatsächliche Chance auf einen Einschlag besteht, ist selbst diese kleine Zahl zu hoch.
Und nun ist etwas passiert, mit dem niemand gerechnet hat und mit dem man eigentlich auch nicht rechnen braucht: Apophis hat seine Richtung geändert. Wie das zustande kam, ist momentan noch unbekannt. Ersten Berechnungen zufolge scheint ein Einschlag nun wahrscheinlicher als zuvor.
Extrem naher Erdbeiflug 2029
Ausgerechnet an einem Freitag, den 13., nämlich im Jahre 2029, kommt Apophis der Erde besonders nah, auf bis zu 31.000 Kilometer. Das ist schon näher als der Abstand unserer geostationären Satelliten, die in knapp 36.000 Kilometern Entfernung um die Erde kreisen.
Und die Preisfrage zum Überleben der Menschheit: Was bedeutet die Kursänderung nun für die neue Abstandsberechnung? Und noch wichtiger: Was passiert im Jahre 2068? Dann nämlich wäre der Zeitpunkt eines tatsächlichen Einschlags gekommen. Die Astronomen rechnen noch. Es ist momentan also weder Zeit für Hysterie noch totaler Sorglosigkeit. Wir müssen einfach warten und hoffen.