EU bestätigt Kabinenschlafverbot für LKW-Fahrer
Die EU will die Arbeitsbedingungen der LKW-Fahrer verbessern. Unter anderem soll auch die Schlafzeit in den Autokabinen stark begrenzt werden.
Kabinenschlafverbot für LKW-Fahrer
Das Nächtigen im LKW soll in Zukunft nur in Ausnahmefällen erlaubt sein, das fordert das Europäische Parlament. Die vorgeschriebene wöchentliche Ruhezeit von 45 Stunden soll demnach nicht mehr in der Kabine verbracht werden.
Darüber hinaus konnte man sich einigen, dass die Fahrer mindestens einmal im Monat zurück in ihr Heimatland müssen – viele sind teils monatelang auf internationalen Straßen unterwegs.
Weitere Regelungen
Das Ziel der neuen Regelungen ist es, die Arbeitsbedingungen der europäischen LKW-Fahrer zu verbessern und sie vor Ausbeutung zu schützen.
Neben dem Vorstoß, die Hauptruhezeiten außerhalb der Kabinen zu verbringen, sprachen sich die Abgeordneten auch für eine erweiterte Mindestlohnregelung aus.
Brüssel konnte sich nach langen Debatten einig werden. Nun müssen Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten durchgeführt werden, bevor es zu konkreten Gesetzen kommt.
Reaktionen auf den Beschluss
Nicht alle Abgeordneten im EU-Parlament sind glücklich über die Entscheidung. Vor allem Politiker aus Osteuropa sehen die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Speditionsunternehmen in Gefahr. Andere Parteien hingegen begrüßen die Vorschläge. Seriös arbeitende Unternehmen würden profitieren und die Arbeitsbedingungen verbessert, heißt es vonseiten der Befürworter.
Die Grünen hingegen sehen die Gefahr, dass wegen der Ausnahme bestimmter Fahrten von den Mindestlohnregeln viele Fahrer letztlich schlechter bezahlt werden könnten. Auch Ver.di gehen die Vorschläge nicht weit genug. Die Gewerkschaft fürchten, dass das Sozialdumping dadurch nicht beendet, sondern nur eingedämmt würde.