Entführte Stars: John Paul Getty III
Der Name ist bekannt, sein trauriges Schicksal nicht: John Paul Getty III, Enkeln des berühmten Öl-Tycoons fand nach seiner Entführung nicht zurück ins Leben.
Ein weiterer Sproß aus reichem Hause, dem genau das temporär zum Verhängnis wurde, weil er wegen eben jenen Geldes entführt wurde, ist John Paul Getty III. Die Drei im Namen sagt es schon: Er ist der Enkel des berühmten und schlichtweg stinkreichen Jean Paul Getty.
Das muss durchaus kein Vorteil sein, wie der Junior am 10. Juli 1973 schmerzhaft feststellen musste. Mitglieder der Ndrangheta entführten ihn und wollten so 17 Millionen US-Dollar Lösegeld erpressen. Als sein Großvater sich mit der Aussage "Ich habe 14 Enkel und wenn ich nur einen Penny Lösegeld bezahle, habe ich 14 gekidnappte Enkel" zunächst weigerte zu bezahlen, schnitten sie dem armen Enkelsohn ein Ohr ab und schickten es an eine italienische Tageszeitung.
Jetzt flossen zumindest knapp 3 Millionen US-Dollar und Jon Paul Getty III wurde wieder freigelassen. Als er seinen Großvater danach anrief, um sich zu bedanken, weigerte sich dieser, das Gespräch anzunehmen.
Der Dank war aber ohnehin nicht angebracht. Nicht nur hatte Junior ein Ohr weniger und dafür eine entzündete Wunde mehr, sein Großvater ließ sich auch noch satte 800.000 US-Dollar von der Lösegeldsumme von seinem Sohn, also dem Vater des Entführungsopfers, zurückerstatten, indem er dessen Angestelltenlohn nach und nach pfändete. Auf die 800.000 Dollar erhob er auch noch vier Prozent Zinsen.
Eine ziemlich dysfunktionale Familie also und John Paul Getty III steckte die Ereignisse auch nicht allzu gut weg: Er entwickelte paranoide Verfolgungsängste, gab sich hemmungslos dem Alkohol- und Drogenkonsum hin und erlitt 1981 einen Schlaganfall, der ihn lähmte und fast erblinden ließ.
Als Pflegefall siedelte er nach Irland um, wo er schließlich im Jahre 2011 an einem Multiorganversagen verstarb.