Echter Löwe als Sparringspartner: Wrestler mit lebensmüder Aktion!
Klingt unglaublich, ist aber wahr. Der Bodybuilder und Kraftprotz Eugen Sandow ist mit einem Löwen zum Sparring in den Boxring gestiegen.
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Im Jahr 1894 demonstrierte Eugen Sandow seine Stärke, indem er mit einem Löwen rang - aber es lief nicht ganz nach Plan. Trotzdem war es der wohl mutigste Kampf aller Zeiten - zumindest aus Sicht des Menschen.
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Eugen Sandow trat gegen den riesigen Löwen Commodore an. Damals galt Sandow übrigens als der "stärkste Mann der Welt". Von daher war es fast folgerichtig, herausfinden zu wollen, wer denn nun stärker sei: Sandow oder der "König der Tiere"!
Dreitausend Fans fanden sich dafür am 22. Mai 1894 im Central Park in San Francisco ein. Für Sandow versprach das Event neben einer möglicherweise lebensgefährlichen Konsequenz auch einen gehörigen Medienrummel sowie eine satte Kampfbörse.
Erst 1893 reiste Sandow auf der Suche nach Glück und Ruhm in die Vereinigten Staaten ein. In den vorangegangenen vier Jahren war er in Großbritannien noch der große Liebling in der Welt der sogenannten Körperkultur.
1893 reiste Sandow also in die USA, um auf der Weltausstellung in Chicago aufzutreten. Was Sandows Popularität kurze Zeit später jedoch in die Höhe trieb, war seine Zusammenarbeit mit einem jungen Theater-Impresario namens Florenz Ziegfeld Jr.
Ziegfeld, der später zu einem der größten Namen im amerikanischen Showgeschäft wurde. Dieser stand noch am Anfang seiner Karriere und suchte nach einer Attraktion, die ihn reich machen würde. Diese Attraktion, so erkannte er, war Eugen Sandow.
Eugen Sandow stieg mit einem Löwen in den Ring
1894 kündigte ein kalifornischer Veranstalter namens Colonel Daniel Boone an, dass er einen Kampf zwischen einem Löwen und einem Bären veranstalten würde. Boones Pläne wurden vereitelt, bevor sie in die Tat umgesetzt werden konnten.
Als Tierschützer in San Francisco von Boones Plänen erfuhren, protestierten sie gegen die Entscheidung, schrieben Briefe an Politiker und kritisierten die Zeitungen heftig. Unter dem Druck der Öffentlichkeit sagte Boone den Kampf ab.
Als Ziegfeld von Boones misslicher Lage erfuhr, schlug er eine Alternative vor. Was wäre, wenn Sandow, der selbst ernannte "stärkste Mann der Welt", mit dem Löwen ringen würde? Boone stimmte zu.
In Sandows Buch "Strength and How to Obtain It" aus dem Jahr 1897 erinnerte er sich an einen Löwen "mit Zorn in den Augen ... der vor Wut brüllte" und versuchte, eine "riesige Pfote zu schwingen, um ihm einen schweren Schlag zu versetzen". Schließlich überwältigte Sandow den Commodore allein mit Gewalt und zwang ihn, sich seinem Willen zu unterwerfen.
Die Wahrheit erwies sich als weitaus unbedenklicher. Als Sandow den Käfig betrat, um gegen Commodore anzutreten, war sein Gegner in mehr als einer Hinsicht derangiert. Commodore war mundtot gemacht worden, seine Nägel waren geschnitten worden, und er tänzelte auf eine Art und Weise durch den Ring, die darauf schließen ließ, dass Commodore unter Drogen stand oder sediert war.
Sandow ahnte, dass der Kampf ein Fiasko werden würde, und zog Commodore am Schwanz, um eine Reaktion zu provozieren. Doch nichts geschah. Dann hob Sandow das Tier hoch und schlug es zu Boden. Wieder nichts. Die beiden rangen noch einige Augenblicke miteinander, bevor die Buhrufe des Publikums durch die Arena hallten.
Ein Offizieller eilte in den Ring, um Sandow zum Sieger zu erklären. Sandow hob kurz die Hand zum Sieg, entkam aber schnell den Blicken der Menge und lief hinter die Bühne. Die gesamte Veranstaltung war ein Reinfall. Die Zeitungen in ganz Amerika kritisierten Sandow und Boone am nächsten Morgen dafür, den Kampf manipuliert zu haben, grausam zu Commodore gewesen zu sein und nichts weiter als Geschäftemacher zu sein.
Was Sandows Karriere hätte schaden können, wurde schließlich zu einem Teil seiner Legende. In "Strength and How to Obtain It" behauptete Sandow, Commodore habe sich geweigert, gegen ihn zu kämpfen, weil Sandow ihn in einem Aufwärmkampf leicht besiegt habe. Der Löwe hatte aufgegeben, weil Sandow seinen Geist gebrochen hatte.
Wer's glaubt ...
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