Auto-Update

E-Auto-Boom: Über 220.000 Jobs in der Autoindustrie in Gefahr

Sie sollen die Umwelt retten, könnten dabei aber auch zeitgleich zum absoluten Jobkiller werden: Elektroautos. Der Zusammenhang ist so einfach wie tragisch.

E-Auto-Produktion
E-Auto-Produktion als Jobkiller Foto: IMAGO / STAR-MEDIA
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Weniger Teile, weniger Arbeit

Wo weniger zusammengebaut werden muss, fällt weniger Arbeit an. Wo weniger Arbeit anfällt, kann Personal eingespart werden. Auf diesen simplen Punkt lässt sich die große Problemaitk mit der verstärkten Produktion von Elektrofahrzeugen zusammenfassen.

Tatsächlich bestehen E-Autos aus viel weniger Teilen als ihre Kollegen aus der Verbrenner-Abteilung. Dadurch fallen zukünftig viele Arbeitsschritte weg und das Ifo-Institut sieht eine große Zahl an Arbeitsplätzen bedroht, wie das Portal golem.de berichtet.

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Video: AUTO ZEITUNG

Gehen 600.000 Jobs verloren?

Der ADAC geht von einem Faktor von 10:1 aus, was die Zahl der verbauten Komponenten im direkten Vergleich zwischen Verbrenner und Elektrofahrzeug anbelangt. Sprich: Wo beim Diesel oder Benziner zehn Teile verbaut werden, ist es beim E-Auto nur ein einziges Teil.

Berechnet man die Zahl derjenigen, die Verbrenner zusammenbauen und die an dieser Arbeit hängenden Zulieferer, spricht man in Deutschland von mehr als 600.000 Arbeitsplätzen.

Zwischen Klima und Flottengrenzwert

Angela Merkel setzt beim Erreichen der deutschen Klimaziele sehr deutlich auf eine Flotte von Elektromobilen, die dann in den nächsten Jahrzehnten statt Verbrenner durch die Nation flitzen. Ein Ausblick: 2019 lag der Anteil neuzugelassener E-Autos in der gesamten EU bei 3,5 Prozent.

Damit die sogenannten Flottengrenzwerte eingehalten werden können (der erlaubte CO2-Ausstoß je Hersteller), wird sich der benötigte Anteil an Elektroautos im Jahr 2025 in etwa zwischen 29 und 36 Prozent einpendeln, im Jahr 2030 wird er dann zwischen 36 und 47 Prozent liegen.

Was bedeutet das für den deutschen Arbeitsmarkt? Das ist noch nicht absehbar, hängt unter anderem davon ab, wie viele Ex-Arbeiter, die vorher Verbrenner zusammengeschraubt haben, im Laufe der Zeit in Rente gehen. Unabhängig davon wird es ohne einen, wohl auch massiven Stellenabbau nicht gelingen, den Umbruch hin zu mehr Elektromobilität zu stemmen.