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Dreisteste Werbe-Lüge des Jahres: Alete-Fruchtsnack bekommt "Goldenen Windbeutel"!

Einmal im Jahr fängt bei den Herstellern von Nahrungsmitteln in Deutschland das große Zähneklappern an, denn dann ist es wieder Zeit für einen ganz besonderen Preis!

Goldener Windbeutel 2024
Goldener Windbeutel 2024: Die Foodwatch-Kandidaten und der "Gewinner" 2024 Foto: Foodwatch Deutschland
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Es gibt Preise, die will man auf keinen Fall haben. Die "Goldene Himbeere" beispielsweise fürchten alle Hollywood-Schauspieler. Mit ihr werden - nach Meinung der entsprechenden Jury - superschlechte Produktionen und Schauspieler:innen-Leistungen "ausgezeichnet". Sie kann als Gegenentwurf zum Oscar verstanden werden.

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Auf Deutschland bezogen und hier auf Verbraucherprodukte im Food-Bereich lautet die Schmach-Auszeichnung "Goldener Windbeutel" und wird jährlich von der Verbraucherorganisation Foodwatch verliehen.

Die Kandidaten 2024

Seien es dreiste Werbe-Lügen oder die klammheimliche Senkung der Produktmasse bei gleichbleibendem oder, in heftigen Fällen, sogar steigendem preis ("Shrinkflation") - mit dem Goldenen Windbeutel werden Produkte ausgezeichnet, oder sollte man besser sagen gebrandmarkt, die dem Endverbraucher letztlich auf die ein oder andere Art und Weise hinters Licht führen.

Wie immer stellt Foodwatch seine ausgewählten Kandidaten zur Wahl, benennt die negativen Aspekte jener Produkte und lässt den Verbraucher dann über den "Gewinner" abstimmen. Für 2024 steht dieser nun fest. Zur Auswahl standen folgende Artikel:

  • Langnese Cremissimo Bourbon Vanille (Unilever)

  • Alete bewusst Obsties Erdbeere Banane mit Joghurt (Humana Vertriebs GmbH)

  • Veganer Schinken Spicker Mortadella (Rügenwalder Mühle)

  • Heisse Tasse Champignon Creme (GB Foods Deutschland GmbH)

  • Offset Nutrition Pretty Little Meal Bar (Naked Apple White + Crisp) (Famous Brands GmbH)

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Video: Glutamat

"Gewinner" 2024: Alete Obsties

And the winner is ... Alete Obsties. Mit deutlichem Abstand (57 Prozent der mehr als 55.000 Teilnehmer:innen) liegt dieses Produkt in der Wähler-Ungunst vorn, wie spiegel.de berichtet. Der Grund: Süße Tiere auf der Verpackung und der Claim "ohne Zuckerzusatz" triggern Eltern dahingehend, zu glauben, ihrem Nachwuchs mit diesem Produkt etwas Gutes zu tun.

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Dem ist jedoch nicht so. Es stimmt zwar, dass kein Zucker hinzugesetzt wurde, dies bei einem grundsätzlichen Zuckeranteil von nahezu wahnsinnigen 72 Prozent aber auch keinesfalls mehr nötig ist. Hielte sich der Hersteller an die Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dürften besagte "Obsties" überhaupt nicht an Kinder beworben werden.

Foodwatch fordert die Politik auf, zu handeln

Foodwatch sieht einmal mehr die Politik in der Pflicht, die Verbraucher mit wirksamen Gesetzen vor derartigen Mogelpackungen zu schützen. So lange es keine wirksamen Sanktionen gibt, scheinen die Konzerne von sich aus nicht handeln zu wollen.

Weitere spannende Themen:

Für Alete ist es bereits der dritte Windbeutel seit Etablierung des Preises im Jahre 2009. Rebekka Siegmann von Foodwatch fragt sich deshalb: "Wie oft sollen wir Alete denn noch mit dem Negativpreis auszeichnen, damit der Konzern keine Zuckerbomben mehr an Kinder vermarktet?"

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