Deutscher Rapstar muss 100.000 € an Töchter der Geissens zahlen
Wegen einer Songzeile seines ehemaligen Label-Schützlings wurde der Rapper Kollegah zu einer saftigen Geldstrafe verdonnert.
Die Kraft einer Textzeile
Kollegah zählt zu den bekanntesten und umstrittensten Rappern Deutschlands. Höhepunkt seiner skandalträchtigen Karriere war sicherlich der Eklat bei der Echo-Vergabe 2018. Kollegah und sein musikalischer Partner Farid Bang wurden damals für ein Album ausgezeichnet, auf dem sich eine antisemitische Textzeile befand.
Die darauffolgende Kontroverse endete gar mit der Abschaffung des Preises. Was so eine Textzeile nicht alles anrichten kann. Eine weitere davon kommt Kollegah nun teuer zu stehen.
Signing von Jigzaw
Im Echo-Jahr 2018 nahm Kollegah den Künstler Jigzaw auf seinem Label Alpha Music Empire unter Vertrag. Dafür holte er diesen sogar aus dem Gefängnis, indem er 40.000 Euro Kaution hinterlegte. Jigzaw war in staatlicher Obhut, weil er einen Mann bei einer Auseinandersetzung mit einer Machete schwer verletzt hatte.
Der neue Schützling Kollegahs brachte dann noch im selben Jahr sein Debütalbum "Post Mortem" über Alpha Music Empire heraus, auf dem sich der Song "Medusablick" befand. Darauf rappt Jigzaw über sexuelle Handlungen mit den minderjährigen Töchtern der Geissens, Davina und Shania, die er vollziehen möchte, sobald diese 18 Jahre alt sind.
50.000 € pro Geiss-Tochter
Per einstweiliger Verfügung wurde die Textzeile verboten, und letztlich durch eine andere ersetzt. Zusätzlich folgte Ende letzten Jahres das Urteil des Landgerichts Mannheim, das beiden Töchtern jeweils 50.000 Euro zusprach. Nun folgte die Urteilsbegründung: schwerwiegende Verletzung der Persönlichkeitsrechte.
Wie es in einem Bericht von Hiphop.de heißt, hat Kollegah mit seinem Label bereits Revision eingelegt. Damit kommt der Fall dann vors Oberlandesgericht in Karlsruhe.