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Deutscher Handelsverband fordert Grundgesetzänderung

Einkaufen und shoppen am Sonntag? Jeden Sonntag? Der Handelsverband Deutschland sagt ja und fordert, dass das Grundgesetz geändert wird.

Einkaufsstraße
Haben die Geschäft bald auch sonntags offen? Foto: iStock / william87
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Verkaufsoffene Sonntage

Der Handelsverband Deutschland (HDE) ist der Überzeugung, dass das Einkaufen und Shoppen auch an Sonntagen erlaubt sein sollte, und das nicht nur in Ausnahmefällen. Deswegen fordert der Verband, dass das Grundgesetz geändert wird, berichtet Wallstreet online.

Man wolle mit dieser Maßnahme die Innenstädte beleben und die Einzelhandelsgeschäfte unterstützen, so der HDE-Präsident Josef Sanktjohanser: "Dieses Ladensterben dürfte sich in den kommenden Jahren weiterhin rasant fortsetzen, vor allem in den Klein- und Mittelstädten."

Veraltete Gesetze

Die Gesetze, die die Ladenöffnungen an Sonntagen definieren, seien veraltet und nicht mehr zeitgerecht, so Sanktjohanser weiter. Die Vorschriften stammen noch aus der Weimarer Republik. "Die Zeiten haben sich geändert und die Menschen auch."

Als Lösung und Modernisierungsschritt fordert der HDE, den sogenannten Anlassbezug aus dem Gesetz zu nehmen. Dieser besagt, dass Geschäfte sonntags nur in Verbindung mit einer lokal oder regional bedeutsamen Veranstaltung öffnen dürfen.

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Gegenstimmen

Zwischen 2010 und 2019 sind deutschlandweit rund 40.000 Einzelhandelsgeschäfte verschwunden, wie aus einer Studie des Instituts für Handelsforschung (IfH) hervorgeht. Mit der Änderung des Grundgesetzes würde man diesem Trend entgegenwirken und sich stabiler gegen den starken Onlinehandel positionieren.

Doch nicht jeder ist für eine Lockerung des Gesetzes zu verkaufsoffenen Sonntagen. Die Gewerkschaften wollen ihre Mitglieder vor Ausbeutung und Überarbeitung schützen, kirchliche Institutionen berufen sich auf die christliche Tradition der Sonntagsruhe.