Buddy-Tour unter Strom

Von Lübeck nach Rømø - und zwar voll elektrisch. Eine Reise voller Erkenntnisse.

Buddy on Tour titel
Geniales Gespann, das einiges kann: Hyundai IONIQ 5 und Beachy-Wohnwagen. Foto: Andreas Sawitzki

Wunsch und Wirklichkeit liegen manchmal weit auseinander. Siehe HSV. Internetgeschwindigkeit. Oder die Reichweite von E-Autos. Letzteres wollten Calle und Linus ganz genau wissen und haben sich in einem nagelneuen Hyundai IONIQ 5 auf die Reise gemacht, von der Ostsee bis an die Nordsee. Im Schlepptau einen Beachy-Wohnwagen, Wassersportzeug und was man sonst Wichtiges auf einer Buddy-Tour braucht. Eine Reise voller Erkenntnisse, denn hinterher ist man immer schlauer.

Elektrisiertes Abenteuer

Calles erste Nachricht ist noch kryptisch. „Ich will dich. Lass losfahren.“ „Wohin willst du?“, frage ich zurück. „Bin voller Energie, lass uns stromern!“ Mir ist immer noch nicht klar, was mein bester Dude eigentlich vorhat. „?“ tippe ich nur. „Diggi, mein E-Auto ist endlich da! Wir hängen den Wohnwagen an, packen die Spielsachen ein und fahren durchs Land!“ Das ist mal ein Wort. Wenn er mit „Spielsachen“ unser Wassersportequipment meint, braucht er nicht weiterzufragen.

Die Freundin auf einem Yogawochenende, Kiteboard und SUP eingepackt und auf zu Calle. Er wartet schon vor dem Haus. Glänzend steht er in der Sonne da, unser elektrischer Wegbereiter für das Wochenende. Der Beachy-Wohnwagen ist schon angehängt, ein Gespann, das definitiv bereit ist. „Der zieht das Ding locker!“, ruft Calle mir schon entgegen, „305 PS und 1.600 Kilo Anhängelast.“ Wir packen unser Spielzeug in den geräumigen Laderaum, dazu Grillwurst und alkoholfreies Bier. „Ich habe noch eine Überraschung“, tut Calle geheimnisvoll und verschwindet kurz im Haus. Als er zurückkommt, trägt er zwei Teile eines Surfboards. „Was ist das denn?“, frage ich ihn. „Jetboard, fährt ebenfalls elektrisch. Geht ab wie Halle, bis 55 km/h.“ Da dieses Wundergerät ziemlich kompakt ist, passt es auch noch in den Kofferraum des Hyundai IONIQ 5.

Kofferraum Buddy tour
Das Jetboard passt locker Kofferraum des neuen E-Autos. Jetzt kann's losgehen Foto: Andreas Sawitzki

Lautlos schnurrt das Gespann los, die Einfahrt hinab, erste Etappe: von Lübeck nach Kiel. „Wie ist denn die Reichweite so?“, will ich wissen. „Werden wir ausprobieren. Mit vollem Akku sollen es bei unserer Allradvariante 460 Kilometer sein. Stand zumindest im Display. Als ich den Wohnwagen angehängt habe, hat sich die Reichweite automatisch angepasst.“ „Automatisch?“, frage ich Calle. Der nickt. „Lässig“, sage ich.

Von Lübeck an die Ostsee bei Kiel sind es rund 80 Kilometer. Das schafft unser Hyundai IONIQ 5 natürlich locker. Erstaunlich exakt wird die Restreichweite angezeigt, mit dem Wohnwagen hintendran fahren wir allerdings auch nur bummelige 80, 90 km/h. Das Wasser der Ostsee hat heute eine unglaubliche Farbe. Der weiße Sand am Grund sorgt für ein sattes Türkis, warum eigentlich in die Ferne, wenn so was Cooles direkt um die Ecke liegt?

Jetboard Hyundai
Jetboardfahren für jedermann: Das mo-jet bringt Spaß, auch an Leichtwindtagen. Foto: Andreas Sawitzki

Jetboard aufbauen, das geht mit wenigen Handgriffen. Calle muss anfangen, schließlich hat er dieses Maschinchen organisiert. Bei ihm sieht es vollkommen spielerisch aus, die Wellen sind zwar etwas kabbelig, aber es scheint ihm keine großen Probleme zu bereiten, schnittig übers Wasser zu heizen. „Total genial“, ist sein Kommentar zu diesem Spaßgerät. „Leider ist der Akku leer.“ Bevor ich ein langes Gesicht machen kann, beruhigt er mich. „Was noch genial ist: Wir können die Akkus am Auto laden. Es gibt einen passenden Adapter für die Ladebuchse, da können wir Geräte mit einer Leistung von bis zu 3,6 Kilowatt aufladen. Geht sogar, wenn das Auto ausgeschaltet ist.“ Während die Akkus laden, gönnen wir uns einen kleinen Imbiss. Danach geht es ab aufs Wasser. Meine ersten Versuche auf dem Jetboard sehen noch etwas kläglich aus, doch es dauert nicht lange, bis auch ich coole Kurven zirkle.

Die Fahrt geht weiter und gut gelaunt steuern wir ein kleines Juwel Schleswig-Holsteins an: Friedrichstadt. Auf dem Weg passieren wir Heide, dort gibt es eine Ultra-Schnellladesäule. Wir haben schon ordentlich Strecke gemacht, noch 20 Kilometer Restreichweite zeigt das Display an. „Passt doch gut“, stellt Calle fest, noch haben wir Saft. Der Ladevorgang dauert exakt 18 Minuten, jetzt ist der Akku bis auf 80 Prozent geladen. „Das ging schnell“, stelle ich fest. „Wenn man tankt, braucht man auch seine zehn, zwölf Minuten. Zapfen, reingehen, noch mal auf die Toilette, ein Snickers kaufen, easy zehn Minuten.“

Wir brechen schnell wieder auf, 25 Kilometer später sind wir in Friedrichstadt. Der Ort ist durchzogen von Grachten, Kenner sprechen auch vom „Venedig des Nordens“. Wir parken direkt am pittoresken Marktplatz und packen die SUPs aus. Auch wenn wir gern mal unsere Muskeln spielen lassen, nutzen wir heute einen elektrischen Kompressor, um unsere Stand-up-Paddel-Boards zu befüllen. Angeschlossen wird dieser – na klar – am Auto. Gemütlich tuckert die Pumpe vor sich hin, wir erkunden in der Zeit die nahen Gassen. Die historische Kleinstadt ist extrem gut erhalten, darum flanieren auch zahlreiche Touristen durch den Ort. Diese schauen sehr interessiert, als wir unsere fertig aufgepumpten Boards zu Wasser lassen. Auf den Grachten fahren auch flache Barkassen, die unter den engen Brücken durchpassen, um Besuchern die Stadt vom Wasser aus zu zeigen. Als sich uns eine nähert, machen wir schnell Platz. Natürlich, Berufsschifffahrt hat Vorrang.

Auch wir betrachten die Stadt vom Wasser aus, was ziemlich nice ist. Herunterhängende Bäume und kleine Boote säumen den Weg, das Wasser ist spiegelglatt und angenehm zu befahren. Plötzlich taucht zu unserer Rechten ein Café am Wasser auf, einen praktischen Steg zum Anlegen gibt es auch. Paddler sind hier herzlich willkommen, und so bestellen wir uns einen schönen Cappuccino.

SUP fahren Hyundai
Wir steigen wieder auf unsere SUPs und umrunden Friedrichstadt. Einen Teil der Strecke fahren wir dabei über die wunderschöne Treene Foto: Andreas Sawitzki

Auf nach Rømø

Restreichweite: 220 Kilometer. Unser letztes Ziel ist die dänische Insel Rømø. Diese liegt 120 Kilometer entfernt, das sollten wir also locker schaffen. Über einen langen Deich geht die Straße bis auf die Insel, wir steuern direkt den gigantischen Strand an. Und wenn ich schreibe gigantisch, dann meine ich auch gigantisch. Dieser Strand ist unfassbar groß und zudem ist es erlaubt, mit dem Auto über den Sand zu fahren. Meistens ist dieser hart genug, um gefahrlos vorwärtszukommen, tückisch sind allerdings Sandverwehungen oder kleine, matschige Priele. Zum Glück hat unser Auto Allradantrieb, so können wir uns relaxt in der ersten Reihe aufbauen, der erste Nachbar steht 100 Meter weiter.

Mäßiger auflandiger Wind beschert uns nur eine kleine Welle, trotzdem ist genug Druck im Schirm, um Spaß zu haben. Wir kiten, bis das Licht nachlässt, Wasserzeit hatten wir am heutigen Tag somit ausreichend. Auf dem nahe gelegenen Campingplatz hängen wir den Wohnwagen ab und freuen uns auf einen weiteren Wassertag.

Hyundai Kite Surf
Riesiger Strand auf Rømø: Und der perfekte Ort zum Kite-Surfen Foto: Andreas Sawitzki

Auf Rømø schließt sich der Kreis. Angetrieben von 100 Prozent Ökostrom in unserem Hyundai IONIQ 5 dazu Muskelkraft und Wind – emissionsfreier kann man kaum Spaß haben. Okay, beim Buchlesen vielleicht, aber wir wollen ja ein bisschen Action. Die bekommen wir zur Genüge und unser Auto ist uns der perfekte Begleiter. Die angegebene Reichweite stimmt ziemlich genau, natürlich spielen in dieser Rechnung Faktoren wie Fahrweise, Gewicht oder Streckenprofil eine wichtige Rolle. Wir kommen auf unserer insgesamt 600 Kilometer langen Tour mit zweimaligem Nachladen aus; wenn es dann so schnell geht, ist das eine absolut praxistaugliche Angelegenheit.

„Und das ist der Sportmodus“, sagt Calle, während wir über die Insel düsen, und tritt aufs Gaspedal. Unsanft werde ich in den Sitz gedrückt. „Was ist das denn?“, frage ich verdutzt. „Wenn du das noch mal machst, komme ich nie wieder mit“, sage ich bockig. „Kommst du doch!“, grinst Calle mich an und weiß ganz genau, dass er recht hat.

* Die maximale Reichweite bei voller Batterie beträgt für den Hyundai IONIQ 5 mit 72,6 kWh-Batterie, Heckantrieb und 19-Zoll-Leichtmetallfelgen bis zu 481 km bei idealen Verkehrsbedingungen, Fahrzeugausstattungen und optimaler Fahrweise. Im realen Fahrbetrieb kommt es zu einer geringeren Reichweite. Stromverbrauch für den Hyundai IONIQ 5, 160 kW (217 PS) 72,6 kWh Batterie, Heckantrieb Elektro, 1-stufiges Reduktionsgetriebe, 19-Zoll-Leichtmetallfelgen: kombiniert: 16,8 kWh/100 km; CO2-Emission kombiniert: 0 g/km; CO2-Effizienzklasse: A+++. Die angegebenen Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte wurden nach dem vorgeschriebenen WLTP-Messverfahren ermittelt. Hier finden Sie alle WLTP-Verbrauchswerte.

** Dieser Wert gilt für den Hyundai IONIQ 5, 225 kW (305 PS) mit 72,6 kWh-Batterie und Allradantrieb. Stromverbrauch für den Hyundai IONIQ 5, 225 kW (305 PS) mit 72,6 kWh-Batterie und Allradantrieb kombiniert: 19,0–17,7 kWh/100 km; elektrische Reichweite bei voller Batterie kombiniert: 430–460 km; CO2-Emission kombiniert: 0 g/km; CO2-Effizienzklasse: A+++. Die angegebenen Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte wurden nach dem vorgeschriebenen WLTP-Messverfahren ermittelt. Hier finden Sie alle WLTP-Verbrauchswerte.