US-Regierung startet Mission zum Doomsday Gletscher
Ein gigantischer "Doomsday" getaufter Eisblock droht vom antarktischen Kontinentalschelf abzubrechen. So what? werden da Viele fragen. Das passiert doch täglich.
Das ist zwar richtig, aber diesmal geht es um einen Eisbrocken von der Größe Süddeutschlands!
Und wenn der auf Wanderschaft geht und dann logischerweise nach und nach schmilzt, bringt er auf einen Schlag so viel vormals in Eis gebundenes Wasser in die Ozeane, dass Küstenlinien und Inseln rund um die Welt davon betroffen wären.
Wir denken an die Malediven, an Bangladesch und all die Südsee-Inseln, die gerade einmal ein bis zwei Meter über Normalnull liegen. Die würden dann definitiv mehr als nur nasse Füße bekommen, die lägen dann irgendwann unter Wasser.
Um zu klären, wie die Lage vor Ort tatsächlich aussieht, hat Großbritannien sein neuestes Forschungsschiff , liebevoll "Boaty McBoatface" genannt, zu dem Riesen-Gletscher geschickt.
Eigentlich heißt das Schiff ja R.S.S. Sir Richard Attenborough und der unheilschwangere Doomsday-Eisbrocken ist offiziell als Thwaites-Gletscher bekannt. Das tut der sehr realen Bedrohung allerdings keinen Abbruch.
Denn die Maße des Würfels sind beängstigend: Über drei Kilometer dick und halb so groß wie Deutschland. Das reicht tatsächlich schon jetzt für einen Anstieg des Meeresniveaus um vier Prozent.
Deswegen wird der Gletscher jetzt auch unter Wasser genau studiert. Ein gelbes U-Boot (Ja, wirklich: Yellow Submarine) analysiert, was an der Basis des Eisgiganten passiert.
Die liegt allerdings in 870 Meter Tiefe. Das ganze Unterfangen ist also äußerst kompliziert und aufwendig. Gemessen werden soll vor allem, wie viel sich das Eismassiv bereits vom Schelf gelöst hat und in welcher Geschwindigkeit es weiter abbricht.
Davon könnte abhängen, wie gefährdete Staaten in Zukunft reagieren müssen. Und wie schnell.