"Höllenschlund" öffnet sich in Sibirien. Verschollene Eis-Welt erscheint
Wie "BBC" berichtet, existiert in Russland ein gigantischer "Höllenschlund", der Forschern einen exklusiven Blick in die Vergangenheit ermöglichen soll.
Der massive Krater im Becken des Fluss Yana wird von Einheimischen ehrfurchtsvoll als "Tor zur Unterwelt" bezeichnet. Die geologisch korrekte Bezeichnung lautet allerdings "Batagaika Megaslump".
Folgerichtig zeichnen keine dämonischen Kräfte, sondern klimatische Veränderungen für den gigantischen Erdriss in der nordostsibirischen Taiga verantwortlich.
Die globale Erwärmung verursacht, dass immer mehr Dauerfrostboden in der sibirischen Landschaft schmilzt und sich deren Oberfläche in Schneematsch verwandelt. Durch diesen Prozess sind bereits mehrere solcher Löcher entstanden.
Der "Batagaika Krater" ist mit einem Kilometer Breite und 85 Meter Tiefe ist der größte seiner Art und wächst in jedem Jahr zwischen 10 und 30 Metern.
Der kollabierende Boden entlässt zudem Treibhaus-Gase in die Umwelt, was die Eisschmelze verstärkt.
Der "Höllenschlund" hat jedoch auch seine guten Seiten. Wissenschaftler der Universität von Sussex haben in ihm antike Pollen und Baumstümpfe gefunden.
Damit konnten sie belegen, dass das Land einst von einem dichten Wald bedeckt war. Außerdem entdeckten sie Überreste eines 4.400 Jahre alten Pferdes und eines Mammuts.
Basierend auf der gefunden Vegetation sowie den Tierkadavern wollen die Forscher den Klimawandel der vergangenen zehntausend Jahre rekonstruieren.
Sie hoffen dadurch, zukünftige klimatische Veränderungen und deren Konsequenzen voraussagen zu können.