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Aus China eingeschleppt: Gefräßiger Räuber breitet sich in Deutschland aus

Das Coronavirus ist momentan nicht das Einzige, dass sich auf den Weg von China nach Deutschland macht. Eine weitere Lebensform hat es aus dem Reich der Mitte zu uns geschafft. Sie ist bedeutend größer als ein Virus.

Eine asiatische Hornisse frisst eine Frucht
Eine asiatische Hornisse frisst eine Frucht Foto: imago images / Nature Picture Library
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Profiteure der Globalisierung

Man hört immer wieder von exotischen Spinnen, die uns via Bananenkiste aus Südamerika erreichen. Während solche Stories im Prinzip nur für einen leichten Schauer des gepflegten Ekels auslösen, ist der aktuelle Import dazu angetan, deutlich negative Konsequenzen für Gesamteuropa zu haben.

Ein Lehrstück, wie sich der Mensch durch die Globalisierung selbst ins Bein schießt.

Eine weitere invasive Art

Während sich das aktuelle Coronavirus – jetzt offiziell Covid-19 genannt – immer weiterverbreitet und auch in Europa schon für einen Todesfall gesorgt hat, ist es ein Insekt, das, vom internationalen Handel unbemerkt um die halbe Welt aufgemacht hat, um in Europa die Verhältnisse durcheinanderzubringen.

Die Rede ist von der Asiatischen Hornisse, die sich illegal nach Europa eingeschifft hat, als blinder Passagier in einem Keramiktopf, hergestellt in China, verschickt ins warme Südfrankreich.

Beste Bedingungen für die invasive Art, die sich nach kurzer Zeit stark vermehrt hatte und dann ausschwärmte. Seitdem ist sie Teil des europäischen Ökosystems, mit dramatischen Folgen für selbiges.

Schlimmer als Coronavirus

Die Auswirkungen sind dabei weitaus schlimmer als die des Virus‘ zu nennen, denn auf der Strecke bleiben vor allem ihre kleineren Artgenossen: die Honigbienen. Denen geht es ohnehin nicht gut, und ein derart übermächtiger Feind dürfte für einen weiteren Rückgang der Populationen sorgen.

Von der Europäischen Kommission wird die Art als einer der Top-Gefährder für Honigbienen und ganze Ökosysteme angesehen.

Mittlerweile hat es die Hornisse geschafft, sich in fast ganz Westeuropa zu verbreiten: Spanien, Portugal, Belgien, Niederlande, Italien, Süd-Großbritannien.

Und es geht noch ein Stück weiter nördlich: Sogar in Hamburg wurden bereits Exemplare entdeckt. Experten sind überrascht, die wärmeliebende Insekt so weit nördlich anzutreffen.

Es bleibt allerdings fraglich, ob sich die Asiatische Hornisse dauerhaft in dieser Region ansiedeln kann. Da hat das sprichwörtliche "Hamburger Schietwedder" doch endlich auch mal etwas Gutes.