Arzt baut Maschine, die Menschen beim Sterben hilft
Philip Nitschke war 1996 der erste Arzt, der einem seiner Patienten legal eine tödliche Injektion verabreichte. Mit seiner Sarco-Maschine hat er ebenfalls für ordentlich Wirbel gesorgt.
In den Niederlanden wurde die Sterbehilfe im Jahr 2001 gesetzlich verankert. Das Gesetz trat 2002 in Kraft und macht das Land zu einem der fortschrittlichsten, wenn es um Euthanasie geht. Philip Nitschke war 1996 der erste Arzt, der einem seiner Patienten legal eine tödliche Injektion verabreichte. In der internationalen Debatte um das Thema Euthanasie ist er einer der bekanntesten und umstrittensten Befürworter.
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Es wäre nicht übertrieben, Nitschke, der den Spitznamen "Dr. Tod" trägt, einen "Euthanasie-Guru" zu nennen. Er ist der Gründer von Exit International, einer Organisation, die freiwillige Euthanasie fördert.
Nitschke ist der Meinung, dass Euthanasie nicht an Bedingungen und Kriterien geknüpft sein sollte, sondern dass jeder Mensch das Recht hat, selbst zu entscheiden, deswegen hat er Sarco entwickelt, eine 3D-druckbare Selbstmordmaschine, die - so sagt er - Menschen einen friedlichen Tod ermöglicht.
Philip Nitschke baut Selbstmordmaschine Sarco
Gegenüber Tonic Netherlands sprach Philip Nitschke unter anderem über Sarco.
Nitschke beschreibt darin die Funktionsweise von Sarco mit folgenden Worten: "Der Sarg kann mit einem 3D-Drucker gedruckt werden und verwendet flüssigen Stickstoff, der legal erworben werden kann. Nachdem man in der Maschine Platz genommen hat, beginnt der Stickstoff zu fließen. Nach anderthalb Minuten beginnt man, sich verwirrt zu fühlen - ein Gefühl, das mit dem von ein paar Drinks zu viel vergleichbar ist - und ein paar Minuten später verliert man das Bewusstsein.
Nach etwa fünf Minuten ist man tot. Der Sarg kann nur von innen gesteuert werden, es ist also nicht möglich, jemanden damit zu töten. Man kann auch zwischen einer dunklen und einer transparenten Ansicht wählen, sodass man die Maschine irgendwo hinbringen kann, wenn man eine bestimmte Ansicht bevorzugt."
Die Kritik an Nitschke und seinen Überzeugungen ist indes massiv, es gab sogar Morddrohungen: "Vor Kurzem habe ich meine erste richtige Drohung erhalten. Ich weiß nicht, ob sie von einem Fundamentalisten stammt oder von jemandem, der illegale Euthanasie-Medikamente verkauft. In meinem Buch erwähne ich mehrere gefälschte Websites, die Pillen für 700 Euro pro Stück verkaufen. Es könnte also auch ein Schwindler sein. Bei öffentlichen Veranstaltungen achten wir immer auf strenge Sicherheitsmaßnahmen."
Wichtiger Hinweis: Wer sich mit Suizidgedanken trägt, wendet sich bitte an Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123; per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de.
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