Arnold Schwarzenegger: Blick auf eine beispiellose Karriere!
Er war schon vieles: Mister Universum, ein Barbar, eine hochentwickelte Tötungsmaschine aus der Zukunft und nun der wohl muskulöseste Kritiker des amerikanischen Präsidenten Donald Trump.
Arnold Schwarzenegger: Karriere
Man sollte meinen, Arnold Schwarzenegger würde nach Jahrzehnten im Rampenlicht altersmilde werden, immerhin hat er schon fast alles erlebt.
Doch dann wurde der alte Mann des Actionfilms plötzlich wieder laut, nachdem der mächtigste Mann der Welt gegen ihn getwittert hatte.
Schwarzenegger wuchs in einem verschlafenen Dorf in der Steiermark auf und wusste, er wollte im Leben mehr sehen als das kleine Tal.
Nach dem Wehrdienst im Bundesheer Österreichs wanderte er in die USA aus, um dort im Bodybuilding und im Showgeschäft Fuß zu fassen.
Arnold Schwarzenegger: BodyBuilder
Schwarzenegger ist der Vorzeigeeinwanderer: Er hat es geschafft, mit seiner Arbeit vom sprichwörtlichen Tellerwäscher – besser gesagt vom Muskelprotz – zum Weltstar zu werden.
Dank seines trainierten Körpers wurde er für die Rolle des Barbaren Conan im gleichnamigen Film von 1982 gecastet, was das Fundament für seine Karriere als Actionheld lieferte.
In den 80ern und 90ern gab es keinen Weg um Schwarzenegger herum, wenn man auf Hollywood-Actionspektakel stand.
Und auch heute noch zieht sein Name die Massen in die Kinos, wie etwa in der satirischen Ensemble-Actionreihe "The Expendables", wo der Junge aus der Steiermark neben Sylvester Stallone, Bruce Willis, Dolph Lundgren und weiteren Größen des Genres spielt. Die Marke Schwarzenegger hat nichts von ihrem Reiz verloren.
Seine Ehe mit der Nichte John F. Kennedys, Maria Shriver, öffnete ihm die Türen für sein zweites Standbein – die Politik. Als Teil des gemäßigten Flügels der Republikaner gelang es ihm 2003, Gouverneur von Kalifornien zu werden.
Arnold Schwarzenegger: Gouvernator
Eine Tatsache, für die Amerika von Europa aus belächelt wurde. Aus dem Terminator wurde der Gouvernator. Zu dieser Zeit ahnte aber auch noch niemand etwas davon, dass ein Mann wie Donald Trump 2017 Präsident der Vereinigten Staaten werden würde.
Das Amt des Gouverneurs nahm Schwarzenegger bis 2011 wahr. Vor allem seine Umweltpolitik war überraschend fortschrittlich:
Anders als der damalige US-Präsident George W. Bush machte er sich für die Einhaltung der im Kyoto-Protokoll geforderten Schadstoffwerte stark.
Außerdem förderte er den Ausbau erneuerbarer Energien und setzte sich für Umweltschutzinitiativen ein. So manchem Grünen fiel vor Verblüffung über Schwarzeneggers Wandel der Dinkel vom Löffel.
Konservativ kann seinem Wortstamm nach auch "erhaltend" bedeuten, ein Credo, das man ihm in seiner Umweltpolitik zurechnen darf.
Dabei musste er im Wahlkampf noch so einiges an Häme einstecken. Seine Standardantwort auf Fragen nach Problemlösungsansätzen lautete stets: "I’ll terminate it."
Diese scherzhaft inszenierte Anspielung an seine wohl bekannteste Rolle, den Terminator, brachte ihm beim kleinen Mann Sympathien ein, veranlasste einige politische Kommentatoren aber auch dazu, ihn als Witzfigur abzustempeln.
Arnold, der Trumpinator
Ein Attribut, das man einem anderen mächtigen Mann indes ebenfalls zurechnet: US-Präsident Donald Trump. Der hatte sich bei Twitter lauthals über die schlechten Einschaltquoten seines Nachfolgers bei der Casting-Show "The Apprentice", Arnold Schwarzenegger, lustig gemacht.
Bereits zuvor hatte der Ex-Gouvernator sich zuerst für einen direkten Konkurrenten Trumps um die Nominierung als republikanischer Präsidentschaftskandidat ausgesprochen und dann im Wahlkampf sogar offen für die Demokratin Clinton geworben.
So etwas lässt Donald Trump natürlich nicht auf sich sitzen. Es folgte eine Schlammschlacht via Kurznachricht.
Nach dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen formierte sich weltweites Unverständnis und es waren Schwarzeneggers Worte, die eines Republikaners, welche den Ton trafen, den man sich von einem klugen Politiker gewünscht hat.
Umweltschutz sei nicht etwas, was die USA betreiben würden, um auf dem Papier gute Noten zu bekommen, Umweltschutz sei etwas, was konkret die Leben von Amerikanern betreffe und verbessere.
Kernaussage: Kalifornien geht es so gut wie noch nie – gesundheitlich und wirtschaftlich. Und das nicht obwohl, sondern weil Schwarzenegger es auf einen ökologischen Kurs gebracht hat.
Letztlich erleben wir den Kampf zweier ungleicher Brüder: Beide sind politische Quereinsteiger, beide leben von ihrem Ruhm aus dem Showgeschäft und beide sind auf ihre Art populistisch.
Der Streit dieser beiden Männer ist sicherlich auch ein Streit gigantischer Egos, doch darf man nicht unterschlagen, dass zumindest Schwarzeneggers politische Vision bereits Früchte getragen hat.
Schwarzenegger kann, da er in Österreich geboren wurde, nicht Präsident der USA werden, doch leistet er seinem Land einen anderen Dienst: Er zeigt, dass ein anderes Amerika möglich ist, ob demokratisch oder republikanisch geführt.
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