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Annalena Baerbock: Wirbel um manipulierten Artikel

Unstimmige Details aufgedeckt: Ein manipulierter Baerbock-Artikel sorgt für Wirbel.

Baerbock
Außenministerin Annalena Baerbock in Berlin Foto: Getty Images / Sean Gallup
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Vor etwa drei Wochen war Annalena Baerbock in der Talkshow von Anne Will zu Gast. Sie wurde zugeschaltet und beantwortete zwanzig Minuten lang die Fragen der Moderatorin.

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Es war der Sonntagabend, an dem die Außenministerin ihre Reise nach Kiew ankündigte - die sie daraufhin auch antrat. Der Journalist Georg Gafron besprach diese Sendung in seiner Kolumne, die auf "Tichys Einblick" erscheint.

Ein manipulierter Text?

Dabei handelt es sich um ein Onlinemagazin, das seit 2014 von dem Journalisten und Publizisten Roland Tichy herausgegeben wird. Eine Plattform, die dem konservativen, liberalen Spektrum zuzuordnen ist.

In dieser Besprechung werden die Antworten der Außenministerin als zäh und gewunden beschrieben. Es sei der Moderatorin zu verdanken, dass die Zuschauer überhaupt richtige Antworten erhielten.

Journalist Jan Fleischhauer, der von 1989 bis 2019 bei "Spiegel" tätig war und nun für "Focus" schreibt wunderte diese Einschätzung. Er kennt Georg Gafron gut und hatte kurz zuvor noch mit ihm über Baerbock gesprochen. Gafron soll in dem Gespräch betont haben wie froh er sei, dass die Grünen-Politikerin jetzt Außenministerin ist - wie Fleischhauer im "Focus" schreibt.

Journalist deckt auf

Fleischhauer fragt nach und Gafron erzählt ihm, dass seine ursprüngliche Kritik verändert wurde. Wo er lobende Worte für den Auftritt der Ministerin fand, wurden diese umgedreht und die Haltung von Baerbock kritisiert.

"Ich habe mir die beiden Fassungen daraufhin angesehen, den Text, den mein Freund an die Redaktion geschickt hatte, und die Fernsehkritik, die unter seinem Namen zur Veröffentlichung kam. Es ist wirklich erstaunlich. Etwa ein Drittel des Textes wurde verändert.", so Fleischhauer. Zudem wurde eine ganze Passage hinzugefügt.

Es ist zwar im Journalismus üblich, Texte zu redigieren und zu korrigieren - doch die Veränderung von grundlegenden Gedanken und Positionen gehört nicht dazu. Fleischhauer kommentiert dieses Vorgehen wie folgt:

"Offenbar fürchtet man bei „Tichys Einblick“, dass ein Lob der Grünen die Leser so verstören könnte, dass man ihnen diese Unannehmlichkeit besser erspart. Ein gutes Wort über die Außenministerin und ihren Ukraine-Kurs auf einem solchen Portal! Um Gottes willen!"

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