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Achtung, Krebs! Experten warnen vor beliebtem Trend-Getränk!

Mit Sprüchen wie "Holy Aperoli" preisen viele derzeit den beliebten Sommer-Drink Aperol Spritz. Dieser steht aber nun in der Kritik. Er soll krebserregend sein.

Aperol Spritz im Glas mit Trinkhalm
Experten stellen "Aperol Spritz" auf den Prüfstand Foto: IMAGO / imagebroker
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"Aperol Spritz" ist eines der beliebtesten Sommergetränke in Deutschland und für viele gerade an warmen Sommertagen die perfekte Erfrischung auf Festivitäten.

Doch momentan steht der Drink aus Aperol, Prosecco und Wasser unter scharfer Kritik. Viele Medien und auch Influencer betiteln das Kultgetränk plötzlich als krebserregend, wie Ruhr24 berichtet.

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Aber was ist an der Warnung vor dem beliebten Sommergetränk dran? Wir geben die Antwort darauf.

Kritische Inhaltsstoffe im Aperol Spritz

Viele selbsternannte Verbraucherexperten und auch Influencer produzieren momentan Warn-Videos oder kritische Beiträge, in denen sie vor "Aperol Spritz" warnen. Aber wie viel ist an diesen Aussagen dran?

Um den kritischen Inhaltsstoff, um den sich alle streiten, vorwegzunehmen: Es ist nicht der Alkohol selbst. Es geht um die künstlichen Farbstoffe E 110 (Gelborange S) und E 124 (Cochenillerot A), die aus Erdöl gewonnen werden.

Sowohl im originalen Aperol als auch in Discounter-Eigenmarken sind diese Farbstoffe enthalten, die dem Getränk die charakteristische Farbe verleihen.

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Laut der Verbraucherzentrale Berlin sind diese Azofarbstoffe sehr umstritten. Bei Allergikern und Menschen, die gegen Aspirin allergisch sind, können sie pseudoallergische Reaktionen wie Hautrötungen und Asthma auslösen. In den USA ist es sogar vollständig verboten, E 124 in Lebensmitteln zu verwenden.

Auch Experten des Hamburger Umweltinstituts haben darauf hingewiesen, dass speziell der künstliche Farbstoff E 110 auf mögliche Nierentumore bei Tieren zurückzuführen ist. Bei Menschen konnte aber bisher kein Zusammenhang nachgewiesen werden.

Zur Frage, ob E 110 und E 124 krebserregend sind, kamen unterschiedliche Studien zu keinen einheitlichen Ergebnissen. Laut der Verbraucherzentrale zeigte sich an Mäusen aber ein erhöhtes Krebsrisiko, bei hoher Konzentration und langfristiger Einnahme der Farbstoffe.

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Video: Glutamat

Ist Aperol Spritz jetzt schädlich oder nicht?

Wie bei vielen Genussmitteln gilt auch bei Aperol die Weisheit: Die Menge macht das Gift. Fakt ist: Beide in Aperol enthaltenen Farbstoffe sind als Lebensmittelzusatzstoffe in Deutschland zugelassen und die verwendeten Mengen der Farbstoffe gelten als unbedenklich.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat Grenzwerte für die tägliche Aufnahme von E 110 und E 124 festgelegt. So darf man pro Tag maximal vier Milligramm E 110 und 0,7 Milligramm E 124 pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen.

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In Spirituosen dürfen die Farbstoffe in einer Konzentration von bis zu 200 Milligramm pro Liter enthalten sein. Das heißt, eine 70 Kilogramm schwere Person dürfte theoretisch täglich bis zu 490 Milliliter Aperol trinken, ohne die empfohlenen Grenzwerte zu überschreiten. Das sind umgerechnet knapp acht Gläser Aperol Spritz.

Zusammenfassend heißt das also: Aperol ist in geregeltem Maß nicht krebserregend. Übermäßiger Konsum ist aber, wie bei jedem alkoholischen Getränk, schlecht für die Gesundheit. Denn wie auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) bestätigt, steigt bei übermäßigem Alkoholkonsum das Krebsrisiko, insbesondere für Speiseröhren- und Leberkrebs.