4 erstaunliche Fakten zum Thema "Bienen"
Bienen sind bewunderswerte kleine Tierchen. Dass sie leckeren Honig produzieren, ist allgemein bekannt. Sie können jedoch noch weitaus mehr.
Können Bienen Erdbeben vorhersagen?
Mitte Februar ist eine russische Rakete Richtung Internationale Raumstation ISS gestartet – an Bord eine 200 Kilogramm schwere Antenne. Ziel des sogenannten Projekts Icarus ist es, Tausende mit winzigen Hochleistungssensoren ausgestattete Vögel und Bienen vom Weltraum aus zu beobachten.
Die Forscher erhoffen sich anhand von deren Bewegungsprofilen Rückschlüsse für die Vorhersage künftiger Naturkatastrophen – denn viele Tierarten, darunter auch Bienen, können Erdbeben oder Vulkanausbrüche bis zu eine Woche früher spüren, als diese eintreten.
Ein tierisches Frühwarnsystem würde daher in Zukunft helfen, rechtzeitig vor der Katastrophe lebensrettende Schutzmaßnahmen einzuleiten.
Was machen Bienen im Winter?
Während andere Tiere bei eisigen Temperaturen in Winterstarre verfallen, bleiben Bienen auch bei minus zehn Grad in ihrem Stock aktiv. Um sich gegenseitig zu wärmen, rücken sie eng zusammen und bilden eine sogenannte Wintertraube – ein kugeliges Gebilde aus Tausenden gelb-schwarzen Körpern.
Dabei setzen die Insekten auf das Rotationsprinzip: Tiere aus den kühleren Außenbereichen werden immer wieder von aufgewärmten Artgenossen aus der Traubenmitte abgelöst und gefüttert. Die Energie für die wärmenden Muskelbewegungen liefert der Honig, von dem die Tiere bis zu 20 Kilogramm in ihrem Stock bunkern.
Was bleibt, wenn die Biene geht?
Trauben, Avocados, Gurken: Die Liste der Obst- und Gemüsesorten, auf die wir verzichten müssten, wenn die Bienen aussterben würden, ist lang. Denn sie versorgen 70 Prozent unserer Nutzpflanzen mit Pollen und sorgen jährlich für eine weltweite Wirtschaftsleistung von 280 Milliarden Euro.
Die gute Nachricht: Es würden nicht sämtliche Früchte verschwinden, denn Pflanzen, die vor allem durch den Wind oder von anderen Bestäubern besucht werden, blieben vom Aussterben der Bienen unbeeinflusst. Dazu zählen etwa der Haselnussstrauch, Kulturpflanzen wie Weizen und Mais sowie Zitrusfrüchte.
Wovon träumen Bienen?
Der Neurobiologe Randolf Menzel hat herausgefunden, dass Schlaf beim Bienen-Lernen eine große Rolle spielt. Immer wieder schnellen dabei die Fühler in die Höhe und zappeln einen Moment. Ähnliches passiert in den traumintensiven REM-Schlafphase beim Menschen, wenn sich unter den geschlossenen Lidern die Augen bewegen.
"Wir nennen das daher RAM – Rapid Antennal Movement", erklärt Menzel. Was dieses Zucken genau zu bedeuten hat, wird aktuell noch erforscht. Fakt ist jedoch, dass die Bienen in dieser Phase die tagsüber gesammelten Sinneseindrücke in den Verschaltungen des Gehirns aufrufen, verstärken und speichern.