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Gewusst? DAS sind 10 furchterregende Filme, die jedoch keine Horror-Streifen sind!

Nicht nur Horror-Filme können schrecklich und furchterregend sein. Wir nennen zehn schockierende Filme, die nicht dem Horror-Genre zuzuordnen sind.

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10 furchterregende Filme, die keine Horror-Filme sind
10 furchterregende Filme, die keine Horror-Filme sind Foto: Universal Pictures, Arthaus Filmverleih. Highlight Film

10 furchterregende Filme, die keine Horrorfilme sind

Kein anderes Genre baut so sehr auf Schock und Terror wie der Horror-Film. Und auch wenn nicht jeder Horror-Streifen so furchteinflößend ist, wie die Macher sich das gerne gewünscht hätten, gibt es dennoch zahlreiche Schocker, die dem Zuschauer auch Tage nach der Sichtung immer noch einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen.

Der Horror-Film besitzt natürlich kein Monopol auf "Furcht". Viele Filme nutzen diese Emotion, um Zuschauer zu fesseln und ihnen die dunkelsten Abgründe der Menschen näher zu bringen. Andere Filme wiederum sind schrecklich, nicht, weil es ihre primäre Intention ist, sondern weil sie ein Thema behandeln, das in seiner Tragweite und Ehrlichkeit viele Menschen anspricht und sie nicht zuletzt deswegen in Furcht versetzt.

In der Bildergalerie nun zehn furchterregende Filme, die keine Horror-Filme sind.

12 Years a Slave
12 Years a Slave Foto: Universal Pictures

"12 Years a Slave" (2013) erzählt die wahre Geschichte des Afroamerikaners Solomon Northup, der als freier Mensch im Jahr 1841 in die Sklaverei verkauft wird. Zwölf Jahre lang lebt er als Gefangener, bis ihm schließlich die Flucht gelingt.

Der Film des britischen Regisseurs Steve McQueen erhielt drei Oscars, darunter für den besten Film des Jahres. In ästhetischen, aber emotional brutalen Bildern zeigt der Film den unbändigen Kampf eines Mannes für seine Freiheit und sein Recht, in einer menschenverachtenden Zeit als Mensch zu leben.

4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage
4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage Foto: Concorde Home Entertainment

Rumänien, 1987: Eine junge Studentin ist schwanger und will abtreiben – ein Schwerverbrechen in ihrem Land. Mit der Hilfe einer Freundin findet sie einen Mann, der die Abtreibung illegal in einem Motel-Zimmer durchführen will und dabei die Lage der Frauen schamlos ausnutzt.

"4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage" (2007) von Cristian Mungiu ist der erste rumänische Film, der den Hauptpreis bei den Filmfestspielen in Cannes gewann. Er ist einer der Hauptvertreter der von Kritikern genannten "Neuen rumänischen Welle". Die Ästhetik des Films ist minimalistisch und realistisch. Die Abwesenheit von Musik und die teils sehr langen Einstellungen erwecken beinahe den Eindruck einer Dokumentation. Nicht zuletzt deswegen hallt der Film auch noch lange nach dem Abspann nach und lässt den Zuschauer schockiert im Sessel zurück.

The Act of Killing
The Act of Killing Foto: Koch Media

Ein gescheiterter Militärputsch 1965 in Indonesien führte in den folgenden Jahren zu systematischen Massenmorden an vermeintlichen Kommunisten, die man für den Putsch verantwortlich machte. Schätzungen zufolge wurden 500.000 Menschen  durch die indonesische Regierung ermordet.

Die Massaker wurden nie aufgeklärt, die Täter wurden niemals zu Rechenschaft gezogen. Im Gegenteil: Bis heute sind die Drahtzieher hinter dem Genozid in führenden politischen Position vertreten und leben ein gemütliches Leben abseits jeglichen Schuldbewusstseins.

Im Film "The Act of Killing" (2012) konfrontiert der Regisseur Joshua Oppenheimer die Täter und lässt sie die Morde wie in einem Theaterstück nachspielen. Die Doku ist ein surreales Meisterwerk, das auf perverse und schockierende Art die Grausamkeit der Menschen offenbart. 2014 veröffentlichte Oppenheimer die Fortsetzung "The Look of Silence", in der er die Ereignisse und Auswirkungen der Massenmorde aus der Sicht der Opfer beleuchtet.

Das weiße Band
Das weiße Band Foto: Warner Home Video

"Das weiße Band" (2009) trägt zwar den Untertitel "Eine deutsche Kindergeschichte", ist aber keineswegs für Kinder geeignet. Michael Haneke ist dem Ursprung von Gewalt in einer protestantischen Gemeinde in Norddeutschland des Jahres 1913 auf die Spur. Auf den ersten Blick scheint das Dorf Ostelbien ein idyllischer Ort zu sein, doch hinter der frommen Fassade verbergen sich Gewalt, Verachtung und tiefster Hass den Mitmenschen gegenüber.

Die Gewalt in "Das weiße Band" ist nicht immer physisch, sondern emotional und oft verbal – und somit psychologischer und wesentlich brutaler. Haneke zeigt Hass und Verachtung, versucht aber erst gar nicht, eine Erklärung dafür zu liefern. Der Film gewann zahlreiche Preise, unter anderem die Goldene Palme in Cannes.

Die durch die Hölle gehen
Die durch die Hölle gehen Foto: Universal Pictures

"Die durch die Hölle gehen" (1978) zeigt in schockierenden Bildern die unmittelbaren Auswirkungen auf Soldaten, die durch die Hölle des Vietnamkrieges gingen. Allein die Szenen, in denen Christopher Walken seelenlos und emotional verkrüppelt Russisches Roulett spielt, sind an Nervenkitzel nicht zu übertreffen.

Regisseur Michael Cimino drehte keinen Film über Vietnam, sondern über die Vereinigten Staaten und die unwiederbringlichen Auswirkungen des Krieges auf sein Heimatland und seine Menschen. Der Film gewann fünf Oscars, darunter für die Beste Regie und den Besten Film.

Eraserhead
Eraserhead Foto: Arthaus Filmverleih

Im Grunde genommen ist jeder Film von David Lynch eine schockierende und furchteinflößende Achterbahnfahrt. "Lost Highway", "Mulholland Drive", "Blue Velvet" und sogar seine Serie "Twin Peaks" (allen voran die dritte Staffel) sind Paradebeispiele für faszinierende Irrationalität und undefinierbare Creepiness.

"Eraserhead" (1977) ist Lynchs allererster Spielfilm. In schwarz-weiß abgefilmt, wird der Streifen von den für den Regisseur so typischen surrealen Bildern und einer unheimlichen Musik durchzogen. Der Film ist der Karriere-Startschuss für einen der wichtigsten amerikanischen Regisseure seiner Generation.

The Killing of a Sacred Deer
The Killing of a Sacred Deer Foto: Alamode Film

"The Killing of a Sacred Deer" (2017) vom griechischen Regisseur Yorgos Lanthimos ("The Favourite") ist ein Psychothriller mit Colin Farrell und Nicole Kidman in den Hauptrollen. Farrell spielt einen Chirurgen, der aus Schuldgefühl heraus den Sohn eines auf dem Operationstisch verstorbenen Mannes unter seine Fittiche nimmt. Der Junge erschleicht sich langsam das Vertrauen der Familie seines Mentors, um einen teuflischen Racheplan in die Tat umzusetzen.

Auf gewohnt lakonische und teilweise extrem absurde Weise präsentiert der Regisseur seine Figuren und ihre Umwelt. Viele Szenen und Verhaltensweisen scheinen witzig – wenn sie in Wirklichkeit nicht so verstörend wären. Der Horror entfaltet sich langsam, aber effektiv und gipfelt in einem kathartischen Albtraum-Finale.

Requiem For a Dream
Requiem For a Dream Foto: Highlight Film

"Requiem For a Dream" (2000) gehört zu den depressivsten Filmen aller Zeiten. Das Drama von Darren Aronofsky basiert auf einem Roman von Hubert Selby aus dem Jahr 1978 und erzählt in fesselnden und visuell beeindruckenden Bildern den gesundheitlichen und sozialen Fall von Drogenabhängigen.

"Requiem For a Dream" ist ein Film ohne Happy End. Ohne ein Funken Hoffnung und Optimismus. Als Zuschauer läuft man Gefahr, selber kurzzeitig in ein emotionales Tief zu fallen. Einen maßgeblichen Teil zur Stimmung des Films trägt der ikonische Musiktitel "Lux Aeterna" von Clint Mansell bei, der auch abseits des Films Kultstatus genießt.

Schindlers Liste
Schindlers Liste Foto: Universal Pictures

Der persönlichste und emotionalste Film von Regisseur Steven Spielberg. "Schindlers Liste" (1994) erzählt die wahre Geschichte des deutschen Industriellen Oskar Schindler, der im von den Nazis besetzten Krakau Tausende Juden vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager Auschwitz rettet.

Spielberg hatte das Drehbuch bereits in den 1980er-Jahren auf seinem Schreibtisch, fühlte sich aber nicht bereit, es umzusetzen. Er bot es sogar seinem Kollegen und Freund Martin Scorsese an, der aber der Meinung war, das Spielberg, der selber Jude ist und Familienmitglieder im Holocaust verlor, den Film realisieren sollte.

Filme über den Holocaust sind immer kompliziert und komplex. Wie zeigt man etwas, das in seiner Grausamkeit niemals hätte passieren dürfen? Wie gedenkt man den Ermordeten ohne dabei zu voyeuristisch zu sein? Viele Filmemacher vor und nach Spielberg mussten sich diese Frage stellen. Aber nicht allen gelang eine derart rührende, humanistische und gleichzeitig furchterregende Darstellung des Horrors wie Spielberg.

Die Werckmeisterschen Harmonien
Die Werckmeisterschen Harmonien Foto: ZDF

Ein "Zirkus" trifft in einem ungarischen Dorf auf und wirbt mit der Attraktion eines riesigen Walkadavers sowie dem "Herzog". Die abergläubischen Dorfbewohner sind der Überzeugung, dass die Ankunft des Zirkus Unheil bringe. Und tatsächlich, nachdem der "Herzog" eine Hetzrede hält, animiert er die Bewohner zu Verbrechen.

"Die Werckmeisterschen Harmonien" (2000) des ungarischen Autorenfilmers Béla Tarr ist ein komplexes und intelligentes Werk, das seinen Terror langsam und leise über den Zuschauer fallen lässt. Der visuell beeindruckende Film dauert 145 Minuten, besteht aber gerade einmal aus 39 Einstellungen, die in ihrer Bildsprache und Ästhetik ihresgleichen suchen.