Wetter

Wetter: Blutregen kommt zurück!

Das Schmuddelwetter geht, Sonnenschein und angenehme Temperaturen halten Einzug ins frühlingshafte Deutschland. Wenn da nur nicht dieser alte Bekannte wäre.

Der Blutregen kehrt zurück
Zum xten Mal in kurzer Zeit: Der Blutregen kehrt zurück Foto: iStock / Natalya Bosyak

Eigentlich könnte alles so schön sein: Hoch Tim löst das Tief ab, das die letzten Tage vor allem in Süddeutschland für unbeständiges Schmuddelwetter gesorgt hat. Die Zahl der Sonnenstunden steigt und auch mit den Temperaturen geht es frühlingshaft aufwärts. Bis zu 20 Grad sind in vielen Regionen Deutschlands drin, wie Bild berichtet.

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Allerdings kommt ein alter Bekannter zurück, der im laufenden Jahr scheinbar einen neuen Rekord in Sachen Vorbeischauen aufstellen will: der Blutregen.

Der Klimatologe Dr. Karsten Brandt von donnerwetter.de attestiert 2022 dann auch "Dieses Jahr ist es extrem. Und es liegt an der ungewöhnlichen Wetterlage mit Tiefdruckgebieten über dem Mittelmeerraum, die die Luft über das Mittelmeer in die Alpen und auch nach Deutschland transportieren. Die Tiefs liegen ungewöhnlich südlich und saugen den Staub aus der Sahara an."

Und wenn es dann trotz Hochlage hier und da einmal regnet, tritt eben erneut das Phänomen des Blutregens auf.

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Mehr Staub durch Klimawandel

Eine Erklärung für die Häufung des Besuchs großer Mengen Saharastaubes hat Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net:

"Es gibt es da verschiedene Theorien: Einige nennen den Klimawandel als Grund. Früher war die typische Westwetterlage in Deutschland die vorherrschende Wetterlage, die Winde kamen aus dem Westen vom Atlantik.

Doch das hat sich scheinbar geändert. Es gibt auch zunehmend Südwetterlagen und da liegt eben südlich von Europa Nordafrika mit der Sahara, daher könnte der Saharastaub öfters zu uns kommen.

Klimawandel auch, weil der Nordpol wärmer wird, die Temperaturunterschiede zwischen Nordpol und Äquator nehmen dadurch ab. Das kann eine Änderung der Windsysteme zur Folge haben."

Das wird staubig!
Das wird staubig: So wird sich der Saharastaub vermutlich über Mitteleuropa verteilen Foto: University of Athens

Blutregen und Erdbeben

Ein wenig verhält es sich mit dem Saharastaub wie mit Erdbeben. Auch die gibt es regelmäßig, allerdings in Intensitäten, die zumindest die Menschen meist nicht wahrnehmen.

Und so sucht uns auch der Saharastaub weit häufiger auf als angenommen, zumeist aber in Konzentrationen, die wir nicht wahrnehmen. Diplom-Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) erklärt: "In Süddeutschland sind es bis etwa zur Mittelgebirgslinie bis zu 55 Ereignisse im Jahr, nördlich davon eher um die 35."

Ansonsten liegt beim Island mal kein Tief, sondern ein Hoch, welches uns stabile Tage mit viel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen beschert. Für den Norden und Nordosten heißt das aber auch, dass im April zu wenig Regen fallen wird, was Probleme für die Landwirtschaft mit sich bringt. Aber irgendetwas ist ja immer.

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