Hoch hinaus

Kletterschuhe – Infos und Kauftipps

Kletterschuhe sind der direkte Kontakt zwischen dir und der Kletterwand. Was an Kletterschuhen so besonders ist und worauf du achten musst.

Fürs Klettern braucht man Kletterschuhe
Fürs Klettern braucht man Kletterschuhe Foto: iStock / anatoliy_gleb
Auf Pinterest merken

Wenn du dich für das Klettern interessierst, musst du irgendwo anfangen. Egal, ob du mit dem gemütlichen Bouldern in der Halle loslegst oder lieber draußen in den Klettergarten gehst: Kletterschuhe sind der erste Ausrüstungsgegenstand, den du dir besorgen musst.

Aber wieso kannst du nicht einfach deine gemütlichen Sneakers anziehen, mit denen du sonst auch unterwegs bist?

Was macht den Kletterschuh besonders?

Kletterschuhe sind dein direkter Kontakt zur Kletterwand. Du musst die Wand fühlen können, deine Zehenspitzen auch auf sehr kleinen Tritten sicher positionieren, und natürlich muss der Schuh eng sitzen.

Da es viele verschiedene Arten des Kletterns gibt, wie Bouldern, Sportklettern, Bergsteigen oder Eisklettern, musst du bei der Wahl eines Kletterschuhs auf ein paar Dinge achten. 

Wichtig ist unter anderem die sogenannte "Vorspannung". Die bezeichnet, wie stark deine Ferse den Fuß im Schuh nach vorne drückt. Wenn du an einer Wand mit besonders kleinen Tritten arbeitest, benötigst du diese hohe Vorspannung, um sicher auftreten zu können und deine Muskulatur an den Zehen nicht unnötig zu belasten.

An einfachen Wänden, wie zum Beispiel im Klettergarten oder in der Halle, sind weiche Sohlen besser geeignet, eine hohe Vorspannung brauchst du hier nicht. Auch die Zwischensohle im Kletterschuh ist wichtig.

Für das Klettern an leichten Wänden ist eine steife Sohle zu empfehlen, während du an Wänden, an denen du viel Reibung erzeugen musst, mit weichen Zwischensohlen besser beraten bist.

Für Boulderer gibt es allerdings spezielle Kletterschuhe, bei denen die Gummierung des Schuhbodens über den ganzen Schuh geht. Das ermöglicht ein regelrechtes Greifen des Tritts mit deinen Zehen.

Allgemein gilt, dass ein Schuh nur so gut wie ein Kletterer ist. Kletterst du unsauber, werden deine Schuhe schneller verschleißen, was sich vor allem bei weichen Sohlen schnell bemerkbar macht.

Kletterschuhe kaufen – mit diesen Modellen bist du gut ausgerüstet

Die Auswahl an Kletterschuhen ist wirklich groß. Die drei folgenden Modelle bedienen unterschiedliche Anforderungen und Einsatzorte – ob Outdoor oder in der Halle.

Edelrid Crocy Kletterschuh – der Aufsteiger

Ein guter Anfängerschuh, den du sowohl zum Bouldern als auch für einfache Aufstiege im Klettergarten oder an leichten Wänden nutzen kannst. Hier kannst du ihn bestellen.

  • weiche Sohlenmischung

  • Lederschaft

  • mitwachsende Ferseneinsätze

Millet Easy Up Kletter Innenschuh – der Gemütliche

Der Name gibt es schon vorweg – mit diesem Schuh bist du in der Halle super ausgerüstet. Für den Outdoor-Einsatz sind andere Modelle besser.

  • 4-Point-Grip

  • asymmetrische Leisten

  • aus Polycotton-Gewebe

La Sportiva Herren Kletterschuhe – der Vielseitige

La Sportiva ist ein bekannter Hersteller für Kletterbedarf und braucht nicht mal einen fancy Namen für seinen Schuh. Im mittleren Preissegment ist er nicht so günstig wie andere Schuhe, dafür aber vielseitig einsetzbar.

  • Schaft aus Kalbsämischleder

  • bequeme Passform

  • VIBRAM formula XS Grip Sohle

Kletterschuhe: Weitere Kauftipps

Ganz wichtig, ganz besonders bei einem Kletterschuh: Er muss gut passen. Bei Kletterschuhen gibt es dann aber doch etwas mehr zu beachten. Oft wird geraten, den Schuh zwei Nummern kleiner zu kaufen als deine übliche Schuhgröße. Eine solche Pauschalaussage ist aber nicht sinnvoll.

Die Größe hängt von den verwendeten Materialien, dem Hersteller und natürlich deinen Füßen ab. Probiere die Schuhe vor einem Kauf immer an. Es gibt nicht wenige Kletterer, die lange nach optimalen Schuhen suchen und direkt zwei oder drei Paare kaufen, wenn sie endlich das richtige Modell gefunden haben.

Ein Kletterschuh muss aber in der Tat sehr eng an deinem Fuß anliegen - spazieren oder gar wandern gehen kannst du damit also nicht. Bequem sind Kletterschuhe nämlich keineswegs, und auch orthopädische Vorteile stehen nicht auf der Liste der wichtigen Aspekte.

Deswegen musst du aber dennoch nicht generell zwei Nummern kleiner kaufen – es gibt auch Schuhe, die in der regulären Größe gekauft werden können.

Wie bereits erwähnt, solltest du deine Schuhe außerdem passend zu deinem Vorhaben wählen. Beim Rissklettern setzt du lieber auf steife Sohlen und eine hohe Vorspannung, während du in der Halle etwas bequemer unterwegs sein darfst.

Die Passform beschreibt, wie stark der Schuh gekrümmt ist – je steiler, desto höher die Vorspannung, und für umso anspruchsvollere Routen ist der Schuh dann geeignet. Aber Achtung: je stärker die Krümmung, desto weniger Tragekomfort.

Den Verschluss kannst du im Grunde nach Vorliebe wählen, auch wenn es bestimmte Tendenzen gibt. Kletterschuhe, die sich schnüren lassen, kannst du etwas individueller anpassen und vor allem den Druck auf die Zehen damit sicherstellen.

Velcroverschlüsse, also Klettverschlüsse, sind dafür etwas schneller an- und auszuziehen. Die Slipper-Modelle sind Geschmackssache – wer aber denkt, in die könne man einfach so hineingleiten, wird sich eines Besseren belehren lassen müssen.

Da auch Slipper-Kletterschuhe extrem gut halten müssen, damit du beim Aufstieg nicht einfach aus dem Schuh rutschst, ist gerade diese Version oft mit einem Kraftakt beim Anziehen verbunden.

Kletterschuhe: Fazit

Der nächste Aufstieg auf den Gipfel oder der Ausflug in die Kletterhalle wird mit unseren Tipps und Empfehlungen nun kein Problem mehr. Zumindest nicht wenn es um Schuhe gibt – du brauchst noch einige weitere wichtige Dinge, die zu deiner Kletterausrüstung gehören. Wenn es um Schuhe geht, bist du jetzt allerdings einwandfrei vorbereitet.