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Egotrip: Arzt impft eigene Frau, obwohl diese noch nicht berechtigt ist

Impfstoff ist knapp und viele Menschen warten sehnsüchtig auf einen Termin. Unter gewissen Umständen kann es aber auch ganz schnell gehen. Z. B. dann, wenn man mit einem Arzt verheiratet ist.

Hamburger Impfzentrum
Hamburger Impfzentrum in den Messehallen Foto: IMAGO / Future Image

Impfreihenfolge umgangen

Kann man mal so machen: Weil seine Frau zwar schwerkrank, aber trotzdem noch nicht an der Reihe ist, hat ein Arzt in Hamburg die Impf-Reihenfolge kurzentschlossen in die eigene Hand genommen. Sprichwörtlich.

Scheinbar in aller Seelenruhe zog der Mediziner in einem Hamburger Impfzentrum eine Spritze auf, ging dann in den Eingangsbereich, wo seine Frau wartete, und verabreichte ihr den Impfstoff.

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Strafrechtliche Konsequenzen

Die Hamburger Gesundheitsbehörde bestätigt den Vorfall. Der besagte Arzt ist mittlerweile entlassen worden, es wurden strafrechtliche Ermittlungen gegen ihn eingeleitet. Seine Frau hingegen darf jetzt auch auf die zweite Dosis hoffen.

Der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, erklärt dazu: "Wenn eine erste Dosis verabreicht wurde, muss auch die zweite Dosis gespritzt werden." Dabei gehe es primär darum, weitere Virenmutationen zu vermeiden, denn diese könnten vor allem bei Personen mit nicht abgeschlossenem Impfschutz entstehen.

Impfstoff gut gesichert

Zugleich beeilt sich die Behörde, darauf hinzuweisen, dass dies ein krasser Einzelfall und es nicht möglich sei, größere Mengen an Impfstoff zu entwenden. So befände sich das Impfstoff-Lager im Hochsicherheitsbereich der Anlage, aus der immer nur einzelne Dosen in die Impfstraßen des Zentrums gebracht würden.

Die Tiefkühllagerung verhindere ebenfalls die Entwendung des Impfstoffes. Helfrich: "Den kann man sich nicht mal eben so in die Hosentasche stecken."