Mystery

"Abtrünnige Planeten": Wissenschaftler lösen mysteriöses Weltall-Geheimnis!

Das James-Webb-Weltraumteleskop der NASA hat geholfen, das Geheimnis der "abtrünnige Planeten" im Weltall endlich zu lösen.

James Webb Space Telescope
Astronomen lösen mysteriöses Geheimnis um "abtrünnige Planeten" Foto: NASA/ESA/CSA/MCCAUGHREAN & PEARSON, IMAGO / Cover-Images
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Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST), das von der NASA für zehn Milliarden Dollar in den Kosmos geschossen wurde, ist erst seit etwas mehr als zwei Jahren in Betrieb, erweist sich aber schon jetzt als revolutionäres Gerät, welches das Verständnis der Menschheit für das Universum grundlegend verbessert.

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Und eins der größten Rätsel vor dem die Wissenschaft stand, könnte nun tatsächlich gelöst sein.

Endlich: Wissenschaftler lösen mysteriöses Geheimnis um "Schurkenplaneten"!

Letztes Jahr machte das JWST eine ziemlich einzigartige Entdeckung: Paare von frei schwebenden Planeten, die nicht um einen bestimmten Mutterstern kreisen. Quasi wie die Erde, nur ohne um die Sonne zu kreisen.

Dr. Ed Bloomer, Astronom am Royal Observatory Greenwich, sagt dazu: "Die Entdeckungen sind sehr faszinierend, da sie nicht zu dem passen, was wir kennen und woanders regelmäßig beobachten."

"Wir haben Doppelsternsysteme entdeckt - und kompliziertere Anordnungen von mehreren Sternen - und außerhalb unseres Sonnensystems Tausende von extrasolaren Planeten mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften entdeckt."

"Wir haben sogar Objekte entdeckt, die manchmal als 'abtrünnige Planeten' bezeichnet werden, die nicht an einen bestimmten Stern gebunden sind. Jetzt sehen wir Beweise dafür, dass es sich um die nächste Stufe der Seltsamkeit handelt - Objekte in Paaren, die eine geringere Masse als Sterne haben, aber nicht in Bahnen mit einem Mutterstern gebunden sind."

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Frei schwebende Planeten wurden bereits vor zwei Jahrzehnten entdeckt, aber bei der Entdeckung durch das JWST im vergangenen Jahr wurden auf einen Schlag mehr als 500 von ihnen gefunden.

Darunter befanden sich auch Paare von der Größe des Jupiters, die einander im Orion-Nebel umkreisen, so genannte Jupiter-mass binary objects (JuMBOs).

Erstaunliche 80 der im Jahr 2023 gefundenen Planeten umkreisen sich paarweise und haben die 0,7- bis 13-fache Masse des Jupiters in unserem Sonnensystem.

Im März dieses Jahres wurde nun eine neue Studie über frei schwebende Planeten und JuMBOs veröffentlicht, nachdem Wissenschaftler Zehntausende von Planetensystemen mit JuMBOs simuliert hatten, die um Sterne kreisen, die unserer Sonne ähnlich sind.

Zuvor hatten frühere Forschungen ergeben, dass eine 20-prozentige Wahrscheinlichkeit besteht, dass Planeten ohne Sterne durch vorbeiziehende Galaxien mit starker Anziehungskraft von ihrem Mutterstern weggezogen werden - ein so genannter "stellarer Vorbeiflug".

Dong Lai, Professor für Astrophysik an der Cornell University, und Fangyuan Yu, Student an der Shanghai Jiao Tong University in China, hatten sich für die neue Studie zusammengetan, um dies zu überprüfen.

Die Forschungen von Lai und Yu ergaben, dass frei schwebende Planeten mit hundertfach höherer Wahrscheinlichkeit durch einen stellaren Vorbeiflug aus ihrer Umlaufbahn geschleudert werden, so dass sie allein im Raum treiben.

Was die JuMBOs betrifft, so waren die Ergebnisse nicht überzeugend. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Planeten gleichzeitig aus der Umlaufbahn eines Sterns geschleudert werden, lag bei weniger als einem Prozent.

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Die beiden Forscher sind nun der Meinung, dass die Ergebnisse insgesamt positiv zu bewerten sind und die "Wolkenkollaps-Theorie" viel realistischer machen.

Dabei handelt es sich um die Vorstellung, dass das Planetenpaar entsteht, wenn sehr dichte Staub- und Gaswolken, die durch den Weltraum treiben, unter dem Druck ihrer eigenen Anziehungskraft zusammenbrechen.